Verlorene Raumschiffe

Aus hermannritter.de
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Es ist schon eine Weile her, dass ich für "Perry Rhodan" geschrieben habe. Von einer völligen Abstinenz zu sprechen, ist Quatsch. Bis Ende letzten Jahren waren da die "Clubnachrichten", die mich völlig in Atem hielten.
Meine Schreibtätigkeit als Autor begann mit einem "Stellaris"-Teil, dem fünften, im Jahr 2008 für "Perry Rhodan 2438". Meine beiden Heften für "Perry Rhodan Action" stammen aus dem Jahr 2009. Das ist schon zehn Jahre her – wow. Dann kam der Neustart samt "Perry Rhodan Neo". Anfangs war ich da Feuer und Flamme und schrieb einiges. Da gibt es vier Werke aus meiner Feder – 2012 die Nummern 13, 20 und 31. Im Folgejahr dann die Nummer 56. Das war es dann. Beruflich habe ich mich 2014 verändert, und dann blieb wenig Zeit. Nur für zwei Kurzgeschichten (in der "Perry Rhodan Neo Platin Edition") kehrte ich 2015 und 2016 in diese Welt zurück. Dann wieder die Arbeit und andere Dinge. Jetzt auf einmal ein Band für "Perry Rhodan Mission SOL". Was war passiert?
Ich hatte Klaus im Verlag besucht und gesagt, dass ich gerne wieder etwas schreiben würde. So kam ich zu einem Heft für "Mission SOL" und einer neuen "Stellaris"-Geschichte. Beide überlappten sich dann in der Abgabezeit, so dass ich – okay, es ist nicht gelogen – den Kern des Romans in 72 Stunden schrieb. Da war die Länge vorhanden. Bis dahin hatte ich noch nicht den Vorgängerroman gelesen und wenig Ahnung, wie es weiter geht. Aber ich hatte ein Gerüst, mit dem wir arbeiten konnten.
Wir – das heißt in diesem Falle der ausgesprochen kooperative Kai Hirdt und ich. Erstens ging es eine Weile hin und her, bis ich das richtige "Gefühl" für die Figuren entwickelt hatte. Ich kam mir zeitweise vor, als wäre ich die Rosamunde Pilcher der "Perry Rhodan"-Serien. Nach Jugendabenteuern mit Mutanten a la "5 Freunde und das Mutantenkorps“ war es jetzt „Ferien in Cornwall", nur im Weltraum. Der Eindruck war falsch, aber mir selbst war es Schreibhilfe, weil ich mit der gefühlten Romantik im Roman auf einmal etwas anfangen konnte.
Nein, ich sitze nicht daheim und lese "romantic thriller" über die Highlands oder Werke über unsterbliche Vampire, die sich unsterblich in eine Sterbliche verlieben. Ich lese Fantasy und Science Fiction, Sachbücher und Krimis. Andauernd. Dazu höre ich eigenartige Musik und versuche, in meinen Romane etwas davon unterzubringen.
Das Orakel und die Enklave darum – die reizten mich. Ein Schauplatz, der ganz "mein" war. Daher versuchte, ich dem Schauplatz ein wenig Flair einzuhauchen. Eine Prise Jack Vance, ein Schuss Cordwainer Smith und dazu zum Abschmecken ein Hauch Hermann Ritter. Am Ende war es dann mehr als ein Hauch meines Humors, aber das ist eben so, wenn man ein Werk langsam aber sicher beim Schreiben lieb gewinnt und mit Herzblut dabei ist. Das ist normal und gehört zum Handwerk.
Immer wieder stand ich mit Kai Hirdt in Kontakt, der mich immer wieder auf den "Pfad der Tugend" zurückführte. Also reizte ich den Abgabetermin bis zum letzten Quäntchen aus und überarbeitete den Roman wieder und wieder, bis am Ende dann Kai seinen "finishing touch" dazu geben durfte. Wie immer: alle Fehler sind meines, das Lob teile ich aber gerne mit Kai Hirdt.
Was ist mir gelungen? Ein Roman, den ich unterhaltsam finde. Anspielungen auf deutsche Schlager (Bernd Clüver) und Ost-Rock (die Puhdys seien genannt), eine kleine Verbeugung vor C. S. Lewis und seiner Weltschöpfung "Narnia" und ein Heft, das mir gefällt.
Mehr aber verdammt noch Mal nicht weniger kann man von einem Autor verlangen. Jetzt müssen wir sehen, wie es weitergeht. Mit der Handlung und mit mir als Autor.