Lila Segel

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Unter den lila Segeln ihrer Traurigkeit
segelt mein Schiff die Küste entlang.
Oft scheute ich das Meer, lauschte nur
hinaus über der Brandung Klang.

Die Borde ist mir gut vertraut,
dort stehe ich und schaue nur
und wähne hinterm Horizont
von El Dorado eine Spur.

Den Anker lichten wir heut Nacht
und lassen alles, was uns teuer,
und fahren auf die hohe See,
nur der Wind bewegt das Steuer.

Und wenn wir dann vom Meer verschlungen
oder an einem Riff zerschellt,
dann sind wir ganz und gar verschwunden
vor den Augen aller Welt.

Doch vielleicht, wer weiß es wirklich,
finden wir der Sel’gen Strand,
finden hinter Wasseröde
eine Art verheiß’nes Land.

Dort dann werden wir uns betten,
irgendwo, weit fern von hier,
und können dort für immer träumen,
von Göttern, Wundern und von Ihr.