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Version vom 27. November 2023, 17:28 Uhr

Schlaraffen hört!

Unlängst schlenderte ich durch die Innenstadt einer namenlos bleibenden, größeren Stadt, weit im Osten des profanen Bielefeld gelegen. Auf einmal blieb ich stehen, angelockt von einer überraschend klugen Werbung auf einen schönen Schild, das mich sofort in den Laden lockte.
Dem Besitzer, der auch der einzige Mitarbeiter war, präsentierte ich sofort mein Problem. Ich hatte da einen längeren Text, der jetzt schon unter zu langen Sätzen litt. Dazu kam, dass ich mich nicht entscheiden konnte, an welchen Stellen ein Umbruch nötig wäre. Natürlich ist ein Text unmöglich dem Leser zuzumuten, in dem man eine ganze Seite nur mit 7 oder 8 endlos langen Sätzen füllt, die dann noch nicht einmal zugunsten der Lesbarkeit von einem Absatz unterbrochen werden.
Anfangs war der Ladenbesitzer noch sehr freundlich, musterte aber – einem Fetischisten gleich – immer wieder neugierig meine Füße. Ich war erst noch irritiert, nahm dann aber seinen Tick schon als Bestätigung, dass er mein Anliegen verstanden hatte, lauschte er doch schon einige Minuten angespannt.
Nervös wurde ich aber, als er hinter sich griff und einen Hammer nach vorne zog. Ein großes Gerät, zwar mit einer Plastikkappe über dem Metallkopf, aber immer noch gefährlich aussehend.
Ein letztes Mal versuchte ich ihm mein vertracktes, germanistisches Problem darzulegen. Er blieb meinen Wünschen, meinen Hoffnungen gegenüber taub und gab mir jetzt klare Hinweise darauf, dass ich anfangen soll, erste Kleidungsstücke abzulegen.
In was für einen Tempel der Lust war ich da geraten? Ich schaute mich um – diverse Schuhe zeigten von den perversen Vorlieben des Ladenbesitzers, die dieser für jeden sichtbar auslebte. Ein kalter Schauer rann meinen Rücken hinunter. Einige unverbindliche Floskeln stotternd verließ ich den Laden und schwor mir dabei, nie wieder mit meinen Textproblemen den „Absatz-Sofort-Service“ von Herrn Schuster zu betreten.
Er sieht nett aus, ist aber grammatikalisch eine Null.

Lulu!