Almuric

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Robert E. Howard
ALMURIC
Originaltitel: ALMURIC, 1939
Übersetzung: Joachim Körber
Titelbild: Stefen Winkler
Edition Phantasia, 201 Seiten

1939 erschien ALMURIC in »Weird Tales«, 1964 das erste Mal als Buch; es dauerte weitere Jahrzehnte, bis jetzt eine ungekürzte deutsche Ausgabe erschienen ist. Selbst wenn es kein tolles Buch wäre, müsste man Herausgeber und Übersetzer Joachim Körber dankbar sein, diesen Klassiker dem Markt endlich ungekürzt zur Verfügung zu stellen.
Aber es ist noch mehr. Howard erweist sich als »Bratz«-Schriftsteller. Man darf nicht über den Inhalt nachdenken, aber es ist eben ein »Bratz«-Buch – man liest es auf einen Sitz durch und die Seiten machen »bratz!«, während sie einem durch die Finger gleiten. Eine fremde, exotische Welt, auf die Esau Cairn fliehen muss. Eine hübsche Prinzessin. Eine uralte Bedrohung samt einem Cthulhu-Klon als Endgegner im Dungeon. Eine Welt voller Geheimnisse. Rassen jeder Hautfarbe, die sich aber netterweise scheinbar äußerlich kaum von Menschen unterscheiden.
Es gibt Zufälle und diverse »deus ex machina«-Momente. Einige Handlungsteile sollte man nicht erneut überdenken und einige Schilderungen sind eben eindeutig »Pulp«, nicht Fantasy. Aber es ist ein tolles, ein unterhaltsames, ein erfrischend einfaches (aber gut zu lesendes) Buch.
»Bratz!« halt.
Das »Nachwort« von Joe R. Lansdale (zehn Seiten) steht zum Glück am Ende des Buches. Es ist toll, zieht dem Buch aber alle Zähne, weil es ehrlich sagt, wo Howard »geliehen« hat (und wer selbst bei ihm »geliehen« hat). Aber auch Lansdale sagt: »Was für ein Kracher.« (S. 193) Und er sagt: »Howard hat mich glücklich gemacht.« (S. 200) Dem schließe ich mich an.