Eobal

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Dirk van den Boom
Eobal
Atlantis-Verlag, 2011
170 Seiten

Bratz!!!!
Mit "Eobal" legt Dirk van den Boom einen "Bratz"-Roman hin.
"Bratz" deswegen, weil dies das Geräusch ist, dass die Seiten machen, wenn man das Buch in einem Zug durchliest. Zur Handlung: Ein junger Konsul - zum echten Botschafter hat er es noch nicht geschafft - sitzt auf dem Planeten Eobal fest. Als sein einziger Freund - ein echter Botschafter - stirbt, findet er sich gefangen in einem Konflikt zwischen der (laschen) Planetenregierung, mehreren Sternenreichen und einer Art interstellarer Mafia, die Drogen schmuggelt. Dazu kommen Schwierigkeiten, da Daxxel - so heißt der Konsul - seine Zuneigung zu einer Alien-Frau entdeckt, von eigenartigen Mitarbeitenden umgeben ist (der Haushaltsroboter ist eine echte Bereicherung) und bis zum Ende des Romans nicht klar ist, wer eigentlich nicht (!) Interesse daran hatte, seinen Freund umzubringen - aber wie so oft braucht man neben einem Motiv noch Gelegenheit und Waffe. Und ob der Freund wirklich ein Freund war, oder ihn nur benutzt hat ... seine Wahrnehmung ihrer Freundschaft wird immer und immer wieder auf die Probe gestellt.
Ein Krimi in einer Science Fiction-Umgebung, die aber nicht so hochgezüchtet ist, dass sie Verbrechen und Aufklärung unverständlich macht. Es geht um Motive, um (oft sehr human geschilderte) Außerirdische, um Emotionen und politisch waghalsige Manöver. Science Fiction der besseren Sorte, angesiedelt irgendwo zwischen Alexei Panshins galaktischem Dandy und den frühem SF-Krimis von Isaac Asimov, sprachlich und technisch unserer Gegenwart passend, ohne zu sozial- oder gesellschaftskritisch zu werden.
Ein absolutes Buch, bei dem man sich nur zwei Dinge wünscht: Eine Fortsetzung und etwas mehr "Innenschau" von Daxxel.