Jeder hat seine guten Seiten, man muss nur umblättern

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Version vom 1. Januar 2024, 11:57 Uhr von Hermann Ritter (Diskussion | Beiträge)
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Schlaraffen hört!

Da ich hier zum Kampf gezwungen / schuldlos auf der Walstatt steh‘
und mit sehr verwirrtem Blicke / rüber zu dem Junker seh‘ –
warum, warum, werter Junker, / fangt Ihr mit uns Händel an?
Weiß doch jeder von uns beiden, / dass dies nur blutig enden kann.

Das Thema nun kommt mir entgegen, / wie es der weise Thron gekiest.
Bin ich wohl der von uns beiden, / der als einz‘ger Bücher liest.
Ihr seid profan so eingebunden / dass euch sicher fehlt die Zeit …
mir bleibt – Klio sei gepriesen! – / zum Lesen noch Gelegenheit.

Träume oft von Buchregalen, / wo sie im Ledereinband steh‘n –
Konvolute von Folianten, / wunderschön dort anzuseh‘n.
Folios, Quart, Oktav und Sedez, / Buch, Heft, Zeitschrift, Karte, Plan
der Goldschnitt und das Lesebändchen / lächeln mich unheimlich an.

Doch stattdessen muss ich kämpfen / gegen Eure Ruhmessucht,
die, um das Duell zu zwingen, / selbst den fremden Ritter flucht.
Ich fühl‘ mich wie Don Qujiote, / Long John Silver, Scaramouche,
denn mein Sippen, werter Junker, / entstammt stets einem guten Buch.

In Euch aber umzublättern / das ist Langeweile pur,
denn statt mir – mit Text und Bildern – / bietet ihr Fragmente nur.
Nehme ich das Lebensbuche, / Euer Buch in meine Hand.
blätter‘ ich zur schönsten Seite, / wo ich das Wörtlein "Ende" fand.

Lulu!