Nackt und gefesselt

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Text: Eckert/Ritter
Erstaufführung: Thuatha-Treff 2004

Denke ich an Fantasy
stell ich mir tumbe Helden vor,
blonde Frauen in den Armen,
so wie bei John Normans "Gor",
Männer gründen Königreiche,
töten Drachen, stehl’n den Schatz,
Frauen müssen Männern dienen,
kennen alle ihre Platz.

[Refrain]
Denn sie sind ...
nackt und gefesselt,
willig und mit Honig eingeschmiert.
Nackt und gefesselt,
angelockt und dann verführt.

Elric, Conan, Hawkmoon, Kane,
Tarzan, Vazkor, Carter –
sie sind Held und Übermensch,
Bruder, Sohn und Vater.
Runenstab und Seelenschwert,
der Zauberstab aus Eibe,
lang und dick und phallisch rund,
halten Frauen ihm vom Leibe.

[Refrain]
Denn die sind …
nackt und gefesselt,
willig und mit Honig eingeschmiert.
Nackt und gefesselt,
angelockt und dann verführt.

Weil mir Fantasy gefällt
schau’ ich gerne Fernsehserien,
wo sich Herkules und Co.
gegen Amazonen wehren.
Männer schützen, siegen, sä’n,
dürfen Orks die Schädel spalten,
Frauen nützen, nöhlen, näh’n,
dürfen uns den Wein hinhalten.

[Refrain]
Denn sie sind …
nackt und gefesselt,
willig und mit Honig eingeschmiert.
Nackt und gefesselt,
angelockt und dann verführt.

Nun bin ich ein Magiraner,
der Clanthonier simuliert.
Durch die Gleichberechtigung
war ich anfangs irritiert.
Männer Agenirons fanden
die neue Form des Lustgewinns,
wir müssen keine Frauen knechten,
denn wir ha’m den Hügelprinz.

[Refrain]
Denn er ist …
nackt und gefesselt,
willig und mit Honig eingeschmiert.
Nackt und gefesselt,
angelockt und dann verführt.

Elfen, welche Kinder stehlen,
kleine Körper, Ohren spitz,
kalt sind ihre tiefen Höhlen,
kalt des Hügelprinzen Witz.
Tief in ihren Hügel-Höhlen
sind sie der Menschheit weit entrückt.
Doch: Jene welche unten wohnen,
werden gerne unter-drückt.

[Refrain]
Denn sie sind …
nackt und gefesselt,
willig und mit Honig eingeschmiert.
Nackt und gefesselt,
angelockt und dann verführt.