Robert Brenner zum 90.

Aus hermannritter.de
Wechseln zu: Navigation, Suche

Zu Robert Brenner
Am 08.01.1931 wurde Robert Brenner geboren.[1] Er feiert also dieses Jahr seinen 90. Geburtstag.[2] Obwohl es seit Jahrzehnten keine Veröffentlichungen mehr von ihm (oder über ihn) gibt, bleibt er doch Teil des "Lesekanons" meiner Jugend. Daher diese Erinnerung an ihn und seinen runden Geburtstagen.
Wer ist Robert Brenner? Im "Lexikon der Science Fiction Literatur" steht (Stand 1980): "Der deutsche Jugendbuchautor Robert Brenner wurde in Salzburg geboren, studierte Physik und Mathematik und promovierte mit einer Arbeit aus der Theorie der Elementarteilchen. Von 1953 bis 1964 war er in der Firma Siemens als theoretischer Physiker in der metallphysikalischen Grundlagenforschung tätig, seit 1966 arbeitet er als freier Schriftsteller. Er schrieb eine Reihe von SF-Jugendbüchern – er selbst nennt sie »realistische Raumfahrtromane« (…).
Brenners erster SF-Jugendroman, »Signale vom Jupitermond«, erschien 1968 und wurde 1978 vom ORF als Hörspiel gesendet; sein größter Erfolg bislang war das Sachbuch »So leben wir morgen«, von dem der Bertelsmann-Lesering 168 000 Exemplare verkaufte. Brenner lebt heute in Filderstadt und ist Vorsitzender des Freien Deutschen Autorenverbandes in Baden-Württemberg."[3]
Der Wikipedia-Eintrag gibt wenig weiterführende Informationen. Dort heißt es: "Brenners Dissertation behandelte ein Problem aus der Theorie der Elementarteilchen. Dann folgte ein volles Jahrzehnt metallphysikalischer Grundlagenforschung in der Elektroindustrie, deren Ergebnisse sich unter anderem in 20 wissenschaftlichen Veröffentlichungen und drei Patenten niederschlugen. Er interessierte sich schon zu dieser Zeit zunehmend für Zukunftsfragen, angeregt durch die stürmischen Fortschritte der Raumfahrt. In der Folgezeit trat das streng Wissenschaftliche in den Hintergrund und er wandte sich der Science Fiction zu. (…) Brenner schildert seine Sicht auf das »Morgen« mit den Mitteln und der Fantasie der 1970er Jahre. Beeinflusst von Star Trek, Raumschiff Orion und der Mondlandung spiegeln seine Bücher den Zeitgeist des im Jahre 1957 mit dem Start des Satelliten Sputnik 1 beginnenden Zeitalters der Raumfahrt wider."[4] Das entspricht dem Werbetext von Boje: "Der Autor dieses Bandes, ein junger Physiker, der sich mit der Zukunft beschäftigt (…)."[5]
Ob Brenner noch lebt, ist nicht in Erfahrung zu bringen. Aber wo auch immer er gerade ist: Hier eine verdiente Würdigung als weitere Kerze auf einem hoffentlich mit Kerzen überfüllten Kuchen.

Zur Erscheinungsgeschichte
Zuerst eine Vorbemerkung: Nicht alle Werke von Brenner, die in den Literaturlisten genannt werden, sind Erzählwerke – dafür finden sich Erzählungen an Orten, wo man sie nicht vermutet hat.
Beginnen wir mit den reinen Sachbüchern. Der oft in Literaturlisten genannte Band "Hoffnung Zukunft" ist einer von vier Bänden der Reihe "Die Bildbände über das Wissen und die Welt", im genannten Band ist Brenner einer von drei Beiträgern, die Verfasser der einzelnen Artikel werden nicht benannt, daher ist eine Zuordnung von Texten nicht möglich. In der hobby-Bücherei des Ehapa-Verlags erschien ein reines Sachbuch von ihm namens "ATOM im Dienste der Menschheit" mit dem Untertitel "Wissenschaft zähmt die Urkraft der Natur". In dieser Reihe erschien auch ein Roman von ihm: "Signale vom Jupitermond", sogar noch vor der Lee Casimir-Serie. Mit dem Vermerk "Zukunftsroman wissenschaftlich geprüft" als Stempelaufdruck war dies Band 20 der hobby-Bücherei. Auf Seite 1 trug er den Untertitel "Ein Bericht aus dem Jahre 2028". Zusätzlich zur Geschichte enthält der Band Interviews (Werner von Braun, Ossip K. Flechtheim, Robert Jungk), Illustrationen und ein "Kleines Lexikon" mit Begriffserklärungen.
Die ersten drei Bände der Serie um Lee Casimir ("Duell mit der Sonne", "Der Mann vom Neptun" und "Unternehmen »Aldebaran«") erschienen bei Boje in der Reihe "Weltraumabenteuer", der dritte Band enthält den zusätzlichen Hinweis "Aus der Serie LEE CASIMIR" auf dem Titelbild. Unter dem identischen Titel "Der Mann vom Neptun" erschien ein Sammelband der "3 Weltraum-Abenteuer" (so das Titelbild).
Nach Ehapa und Boje war der dritte Ort, an dem seine Romane landeten, Hallwag. Dieser Verlag kündigte die Serie "Menschen und Planeten" enthusiastisch an: "Die neue Hallwag-Reihe umfasst zehn realistische Zukunftsromane, deren Thematik der Raumfahrt und dem Leben auf außerirdischen Körpern des Sonnensystems in 65 Jahren entstammt. (…). Die zehn Erzählungen spielen in den Jahren 2035 bis 2038. (…) Da jeweils einer der Bände in besonders engem Zusammenhang mit einem der Planeten steht, sowie je einer mit dem Erdmond, einem Planetoiden und einem Riesenkometen, enthält die Reihe zusammengenommen eine Beschreibung des gesamten Sonnensystems."[6]
Angekündigt waren Band 1 "Der schwarze Planet", Band 2 "Die Landung der Aquarier", Band 3 "Raumpiloten", Band 4 "Hopkins und sein Mond", Band 5 "Die Spur des Roboters", Band 6 "Es lebe Marsilia", Band 7 "Korsaren des Weltraums", Band 8 "Ein Grab auf der Venus", Band 9 "Die Söhne der Galaxis" und Band 10 "Casimir und der Komet".[7] Erschienen sind hiervon nur die Bände 1 und 4 bis 6. In den Hallwag-Bänden wird z.T. auf andere Bände verwiesen, so auch auf den nie erschienenen "Raumpiloten"[8] oder auf tatsächlich erschienene Bände der Reihe.[9]
Obwohl zwischen Band 1 und 4 von Hallwag nur zwei weitere Bände eingeplant waren, spielen die drei Boje-Romane zeitlich in dieser Lücke. Inhaltlich ist die Reihenfolge der Lee Casimir-Bände also: "Der schwarze Planet", "Duell mit der Sonne", "Der Mann vom Neptun", "Unternehmen »Aldebaran«", "Hopkins und sein Mond", "Die Spur des Roboters" und "Es lebe Marsilia". Auffällig ist, dass in "Hopkins und sein Mond" die Zeitangaben diffuser sind, so als hätte Brenner noch nicht genau gewusst, wie er die Handlungszeit dazwischen überbrücken will.
Warum waren keine weiteren Bände erschienen? Im "Lexikon der Science Fiction-Literatur" heißt es: "(…) darunter eine zehnbändige Reihe »Menschen und Planeten«, von der aber nur vier Romane erschienen. Dann gab es Streit mit dem Verlag (Hallwag) über Werbung und Buchausstattung, und die Reihe wurden eingestellt (die restlichen sechs Romane liegen in Manuskriptform vor)."[10] Wikipedia scheint sich aus dieser Quelle zu bedienen, denn dort heißt es: "1972 erschienen vier Bände einer auf 10 Bände angelegten Romanreihe Menschen und Planeten, die restlichen sechs Bände sind aber wegen Auseinandersetzungen mit dem Verlag nicht erschienen."[11]

Der Brenner-Kosmos
Wenn man sich mit den Inhalten seiner Erzählungen beschäftigt, dann macht man eine überraschende Entdeckung: Die Romane gehören tatsächlich alle in dasselbe Universum – inklusive "Signale vom Jupitermond". Inhaltliche Gemeinsamkeiten der Bände sind z.B. die Mars-Hauptstadt Marsilia und die Roboterwettkämpfe[12] bzw. Roboterweltmeisterschaften[13]; außerdem die Rolle der Primaten in der Gesellschaft und der Weltcomputer ELIAS in Calcutta.[14] Immer befindet sich als inhaltliche Klammer auch Jack Mosers Restaurant in der Planetarierstraße Marsilias, die Zeitlinien der Romane passen alle zusammen.
Brenner scheint sich seine Zukunftswelt sehr genau ausgemalt zu haben, denn es gibt – ganz im Gegensatz z.B. zur Romanserie von (und um) Mark Brandis oder bei Rolf Ulrici – keine inhaltlichen Widersprüche.
Aber das ist nicht nur bei den Romanen so, sondern auch die in einem Sammelband "verborgenen" Kurzgeschichten gehören in diesen Kosmos. Denn in "So leben wir morgen" mit dem Untertitel "Der Roman unserer Zukunft" sind zehn Kurzgeschichten enthalten, welche den selben Hintergrund haben – sogar Lee Casimir findet eine Erwähnung[15]. Es handelt sich bei den Kurzgeschichten um "Der Geburtstag", "Neuer Anfang in Nowo Mussorgski", "Willkommen in Tansania", "Der Tag eines kleinen Jungen", "Ubangi River", "Die neue Engelsburg", "Das Mondauto", "Der neugierige Herr Taketomi", "Die Hausfrau und der Tyrann" sowie "Der Glückliche". Dazu kommen in diesem Buch Sachartikel aus der Feder Brenners, von einem Artikel zu Wohnungen in der Zukunft ("Menschen im Turm") über "Sex 2000" ("Nach dem Ende des Tabus") bis hin zu "Unterhaltung morgen" ("Ein Meer von Kurzweil"). Die Geschichten sind illustriert, die Sachartikel enthalten diverse Fotos.
Über den Band selbst schreibt Brenner: "Zur Form dieses Buches ist ein Wort zu sagen – sie ist für ein Sachbuch nicht ganz gewöhnlich: Zwischen die Sachkapitel eingestreut finden Sie immer wieder Geschichten, Zukunftsgeschichten, die in Jahren wie 2003 oder 2029 spielen. Was ist damit bezweckt?
"In diesen zehn Erzählungen treten Menschen mit Namen auf, die reden und die Welt von morgen erleben, die sich mit ihren Problemen und den Dingen ihrer Umgebung auseinandersetzen – und wir sehen ihnen sozusagen dabei über die Schulter. Nicht weniges aus dem zukünftigen Alltag schildert sich auf diese Weise viel plastischer und eindringlicher, als mit einer pauschalen Abhandlung des Anonymus »Mensch von morgen« zu erreichen wäre."[16] An einigen Stellen flicht er in die Sachartikel auch Verweise auf die im Band enthaltenen Geschichten ein.[17]
Brenner will den Menschen die Angst vor der Zukunft nehmen: "Hinter der Jahrhundertwende liegt also kein Wunderland, bewohnt von Übermenschen, deren Alltag sich in einer Science-Fiction-Atmosphäre abspielt."[18]
Interessant ist dieses Buch auch deswegen, weil die Sachartikel eine Art Blaupause für das "Lee Casimir-Universum" bilden. Gerade der Beitrag "Landnahme im Sonnensystem (Raumfahrt)"[19] liefert viele Ideen, die in den Geschichten umgesetzt werden. Man hat das Gefühl, dass Brenner den Hintergrund – wissenschaftlich als Extrapolation und die handelnden Figuren und ihre Schicksale als Entwurf – im Kopf hatte, bevor er anfing, jeweils jene Stücke daraus zu verwenden, für die er gerade einen Käufer bzw. einen Markt hatte. Für das Science Fiction-Jugendbuch eine herausragende Leistung und etwas, das in der SF damals nicht üblich war (und selten so konsequent durchgehalten wurde).

Die handelnden Figuren
Namensgebender Held der Serie ist Lee Casimir. Geboren wurde er 2011.[20] "Geboren bin ich in Kalifornien, aber meine Eltern haben dort nur ein paar Monate gewohnt. Mein Vater hat seine Jugend in Venezuela zugebracht, doch war sein Vater Belgier. Meine Mutter dagegen kam aus Japan; sie war aber keine Japanerin und hat auch französisch und deutsch besser gesprochen als japanisch."[21] "Wir kamen auf den Mond, weil mein Vater bei einer kanadischen Baufirma arbeitete (…)."[22] Unter anderem war sein Vater bei der Errichtung der Kuppel B der Mondsiedlung beteiligt.[23] Er arbeitete später an einem Atomkraftwerk auf einem Jupitermonde; dort verstarb er bei einem Unglück 2020.[24]
Als Lee sechs (2017) war, kam die "Raumkinder-Verordnung" heraus: "Nun durfte man von seinen ersten zehn Lebensjahren nur noch fünf außerhalb der Erde verbringen. Das war wegen der Schwerkraft – man sollte sich nicht an die geringe Schwerkraft (…) gewöhnen. Ich kam damals nach Japan zu Verwandten."[25] Dort ging er in Osaka zur Schule und wohnte – nach dem Tod seines Vaters – mit Mutter und Schwester zusammen.[26]
Er studierte vier Semester an der Weltraum-Uni in Lunar-City, dann folgten zwanzig Wochen Intensivkurse in der Zentrale der Weltraumbehörde, Raumtraining auf den Mond-Apeninen und auf den Lehr-Satelliten.[27]
Zu Beginn der Handlungszeit der Romane arbeitete er bei der Weltraumbehörde als Assistent in der Abteilung 217.[28] Diese Abteilung befindet sich in einem ständigen Konkurrenzkampf zu Abteilung 317[29] und Abteilung 117[30]. Die Abteilung 217 besteht anfangs nur aus dem Chef, Casimir "und einigen Mädchen"[31] – "vor zwei Jahren bestand diese Abteilung nur aus Ihrem Chef und zwei Mädchen"[32], später drei Mitarbeiterinnen[33]. Von den drei Abteilungen ist sie die kleinste – aber die erfolgreichste.[34] Ihr voller Titel lautet "Sonderfragen interplanetarer Wirtschaftsbeziehungen und religiöse Phänomene".[35]
Casimirs Chef äußert sich über die anderen Abteilungen wie folgt: "Es gibt in der nächsten Nachbarschaft unserer Abteilung 217 noch zwei andere Abteilungen, 117 und 317, die so unbedeutend sind, dass es sich gar nicht von ihnen zu reden lohnte, wenn nicht unglücklicherweise mit ihnen fortwährend Reibereien entstünden. 117 bearbeitet – was die so »bearbeiten« nennen! – gewisse Sicherheitsfragen im Zusammenhang mit den Kolonien und Stützpunkten, 317 dagegen schlägt sich – mehr schlecht als recht! – mit Fragen der Versorgung herum. Klarerweise gibt es da eine Menge Probleme, bei denen sich die Zuständigkeiten überschneiden."[36] Bis zu den Ereignissen von "Hopkins und sein Mond" hat sich das Verhältnis verändert: Die drei Abteilungen 117, 217 und 317 müssen zusammenarbeiten.[37]
2039 ist Casimir dann ein "höhere[r] Funktionär der Weltraumbehörde in Lunar City".[38] Er beschreibt seine Aufgaben wie folgt: "Er koordiniere den Verkehr zwischen den Mondbasen und den Stützpunkten auf den Planetenmonden (…)."[39] Casimir ist inzwischen Planetardirektor.[40] Auf die Frage, war er "schon in so jungen Jahren eine gehobene Position bei der Raumbehörde" einnehme heißt es: "Das weiß ich nicht genau, antwortete er. Aber ich hatte gewisse Erfolge bei der Lösung spezieller Aufgaben."[41]

Lees Freundin heißt Iris McCallum.[42] Sie ist 2014 auf dem Mars geboren.[43]
Für den 19.05.2036 plante sie ihre Hochzeit mit Lee.[44] Lees Trauzeuge soll Harold Novotny sein, ein Astrophysiker auf dem Mond.[45] Die Hochzeit musste wegen der Ereignisse des "Unternehmen Aldebaran" verschoben werden, später findet die Hochzeit mit dem geplanten Trauzeugen endlich statt. Ort ist Jack Mosers Restaurant auf dem Mars.[46]
Iris kündigte zum 01.04.2037 ihre Stelle auf dem Mars, um zu ihrem Mann zu ziehen.[47] Dies muss dann nach der Handlungszeit der letzten veröffentlichten Geschichte passieren, da diese vorher endet.

Gesellschaft und Technik
Raumfahrt
In der Zukunftswelt ist das Sonnensystem besiedelt. Man überwindet die Entfernungen im Tiefschlaf per Raumschiff. So dauert der Flug Mond – Mars 122 Stunden, von denen man 118 schläft.[48] Der Weltraumverkehr der Erde wird über die Orbiter, die "fliegenden Bahnhöfe", abgewickelt.[49] Das System der 38 Orbiter wurde von 2001 bis 2008 aufgebaut.[50] Diese "Straßenbahn" genannte Verbindung bringt alle sieben Minuten ein Fahrzeug von der Erde zum Mond, jedes vierte davon hat Passagiere an Bord.[51]

Menschheit und Affen
Die Weltbevölkerung wächst. 2028 gibt es schon rund 6,442 Milliarden Menschen, davon "4000 Millionen in Asien, 810 Millionen in Europa, 750 Millionen in Afrika, 630 Millionen in Nordamerika und 180 Millionen in Australien und Ozeanien. Bis zum Ende dieses Jahres wird die Erdbevölkerung um 72 Millionen zurückgehen, bis Ende 2029 um weitere 63 Millionen. Erst ab 2041 wird sie wieder leicht zunehmen. Es ist das noch eine Auswirkung der Maßnahmen zur Geburtenbeschränkung, wie sie bereits im vorigen Jahrhundert in einzelnen Ländern ergriffen worden waren und dann ab 2007 auf der ganzen Erde lückenlos zur Anwendung kamen."[52] Dieser Einschätzung folgt die Zahl von 7,27 Milliarden Menschen im März 2023.[53]
2028 gab es schon ein "Ape Center" in Frankfurt, wo man "über hunderttausend maschinendressierte Affen" für den Käufer bereithielt.[54] 2034 heißt es im Fernsehen: "Zum Schluss berichtet ein kurzer Film aus der Region Indonesien von ersten ermutigenden Ergebnissen der Selbstverwaltung der Orang-Utans auf der Insel Borneo."[55] Im Fernsehen sendet man auch 2036 "ein Bericht über erste Ergebnisse der Selbstverwaltung der Orang-Utans auf der Insel Borneo".[56]

Regierung
Die Wahlaufrufe und die Wahl selbst erfolgen "online", also über Computer und TV.[57]
Die Weltregierung sitzt in Calcutta. "Man kann also sagen: Von Calcutta aus wird die Erde regiert, Lunar City aber regiert das Sonnensystem."[58] An der Spitze steht der Weltpräsident samt drei Vizepräsidenten, dazu die Prokuratoren der sechs Erdteile.[59]
Offizielle Welthymne ist seit 2022 der "Astronauten-Tango"[60]: "Die riesige Menschenmenge sang alle drei Strophen der Hymne mit, die von der tragischen Liebe eines jungen Astronauten zu einem Mars-Mädchen handelten und einen derart ergreifenden Text hatten, dass nicht wenige der anwesenden Frauen in Tränen ausbrachen."[61]

Gleichberechtigung
Machen wir uns nichts vor: Hier spiegelt das Werk klar die Entstehungszeit. Nicht nur, weil nur Frauen beim "Astronauten-Tango" weinen. Frauen sind zwar auch Handlungsträger, aber immer wieder merkt man, dass es in dieser Zukunft mit der Gleichberechtigung nicht so weit her ist – und sei es nur, weil zum Empfang beim Weltpräsidenten die "drei Vizepräsidenten mit Gattinnen, die Prokuratoren der sechs Erdteile samt ihren Frauen" eingeladen waren.[62]
Und das gilt auch für die Berufsaufteilung der Zukunft: "Über 100 Millionen Menschen – überwiegend Männer – bedienen irgendwelche Maschinen (…)."[63]

Computer
Computer begleiten das tägliche Leben – so "ELIAS, der große Zentralcomputer der Weltregierung in Calcutta"[64], SMOKY, der Abteilungscomputer von Lee Casimir[65], CUPIDO, der Trauungscomputer[66] oder PESTALOZ, der Lehrer-Computer.[67]
Datenschutz war in der Zukunft von damals kein Thema: "Im Jahre 2007 wurde dann die gesamte Weltbevölkerung durchnummeriert. Der damals zwei Jahre alte Urs Meyer zum Beispiel bekam die Nummer TZC 20 78 61 (…). Diese Nummern sollten den Menschen auf Lebenszeit erhalten bleiben. Man nannte und nennt sie Personen- oder Identitäts-Nummern.
Der vorläufige Abschluss dieser Entwicklung vollzog sich mit der Einführung der »Karten« im darauffolgenden Jahr. Sie bescherten den Menschen eine weitere bedeutende Vereinfachung des Lebens und erhebliche Zeitersparnisse. Im Juni 2008 wurden die ersten zwei Milliarden Karten ausgegeben, und schon mit dem 31. Dezember dieses Jahres konnte das Bargeld samt dem Scheckwesen endgültig abgeschafft werden."[68] Das Zahlungssystem läuft seitdem über weltweit aufgestellte, automatische "Pay-boxes".[69]

Unterhaltung
Das Fernsehen hat keinen guten Einfluss auf die Menschheit. Da laufen 2028 Dinge wie die Sadismus-Show "Rigoletto": "Die Scherz des Doktor Rigoletto. Siebzehnte Folge: Rigoletto und die eineiigen Zwillinge".[70] Eine gewisse Medienkritik kann man also herauslesen …
Lustig sind Schilderungen wie diese hier (ebenfalls im Jahre 2028 spielend), wenn es um Medienstars geht: "Kein Showstar hatte jemals eine größere Beliebtheit als 3,57 Megapop erreicht. Schon das war eine schier unglaubliche Zahl. Stars von kontinentweiter Popularität erreichten selten mehr als 100 Kilopop, das heißt, sie bekamen täglich im Durchschnitt mehr als 100 000 Briefe, Tonstreifen oder Filme von Fans, Verehrern und sonstigen Anhängern."[71] Dagegen ist das "gefällt mir" von heute doch nur ein schaler Abglanz der Möglichkeiten der Medienindustrie der Zukunft.

Medizin
Nach einer Aufklärungskampagne von 2008 bis 2018 wird 2018 Nikotin verboten. "Seither sind Bronchialasthma und verwandte Krankheiten bis auf geringe Reste verschwunden (…)."[72] 2020 versucht man auch den Alkohol zu verbieten. Aber dank wissenschaftlichem Fortschritt (nämlich die Eindämmungen der Nebenwirkungen) wird Alkohol wenig später wieder zugelassen.[73]
Schon 2028 gibt es den MEDICOM als Grundlage der medizinischen Versorgung: "Überall, wo kein Arzt erreichbar ist, gibt es wenigstens einen MEDICOM, einen kleinen, kaum vier Pfund schweren Computer, der ungefähr 15 000 der häufigsten Symptome von Krankheiten oder sonstigen Störungen des Organismus nach einem Zahlencode eingespeichert hat – zusammen mit zweckmäßigen Methoden zur Abhilfe oder zu weiterem Vorgehen. Der Computer ist insbesondere auch in der Lage, jeweils eine Auswahl von Medikamenten zusammenzustellen."[74]
Der Fortschritt bei Operationen ist ebenfalls unaufhaltsam: 2034 wird das 500.000 Plastikherz implantiert.[75] Und der Kälteschlaf wurde perfektioniert. Mindestens seit 2025 können sich Menschen einfrieren lassen, um sich in der Zukunft wieder auftauen zu lassen.[76]

Ernährung
Schon 2017 leitete man den Ubangi mit Hilfe von Kernsprengungen durch Wasserstoffbomben um, indem man ein neues Flussbett schafft, damit er den Tschadsee bewässert und entlang seines Laufes fruchtbares Land schafft.[77]
Eine Milliarde Menschen werden zur Handlungszeit mit den Ergebnissen der Fischzucht in großen "schwimmenden Fischgehegen" ernährt.[78] Die ersten Meeresplantagen waren spätestens 2009 fertiggestellt:[79] "Heute aber gibt es rund um die Erde ein halbes Dutzend riesiger »Meeresplantagen« (…). Eine von ihnen befindet sich beispielsweise im Golf von Mexico, eine andere im Westteil des europäischen Mittelmeeres, eine dritte im südchinesischen Meer. Sie sind ausgedehnt wie ganze Länder, und Millionen und aber Millionen von großen, fleischreichen Fischen tummeln sich in ihnen wie Kühe auf der Weide."[80]
2036 beginnt der Bau einer weiteren Meeresplantage: "ein viele tausend Quadratkilometer umfassender Komplex von schwebenden Algen-Gärten, in denen bis in 280 Meter Meerestiefe intensive Fischzucht und Fischmast getrieben werden sollte."[81] Verbunden ist diese Anlage mit 132 künstlichen Inseln als Nahrungsmittelfabriken und acht Atomkraftwerken.[82] Die Fertigstellung ist für den 01.11.2038 geplant; diese Anlage sollte neben West- und Südwestafrika ab 2041 "auch die Versorgung aller Ansiedlungen und Stützpunkten auf den Planeten und Monden des Sonnensystems mitübernehmen."[83]

Das Sonnensystem
So wie es sich für eine SF-Serie gehört, die einem das Sonnensystem erklären will: die Planeten ganz brav von innen nach außen.

Merkur
Hier leben 2034 "ein gutes Dutzend Wissenschaftler und die Gäste eines Ferienhotels."[84] Mehr ist nicht bekannt.

Venus
Die ersten Sonden (wie "Venus-26") stammen aus den 1990ern.[85] 1994 gab es eine Venusexpedition, zu der sogar eine Sonderbriefmarke erschien.[86] 1998/1999 ist ein Fahrzeug mit vier Mann Besatzung um die ganze Venus gefahren.[87]
Die Venus ist zur aktuellen Handlungszeit besiedelt, der Zeitpunkt der Erstbesiedlung ist unklar.[88] Spätestens ab 2016 gab es eine Serie von Versorgungsschiffen.[89] Im Jahre 2034 hat die Venus 300 Bewohner in einer größeren Ansiedlung und "zahlreiche bemannte Forschungsstationen und Bergbaubetriebe".[90]

Erde und Mond
Auf der Erde werden die Städte geplant – so wie Future Town in Australien, die als "modernste Stadt der Welt" 1.680.000 Einwohner hat.[91] Ihr Baubeginn war nach 1999, sie wurde 2010 fertiggestellt.[92]
Rom hat 2028 sechs Millionen Einwohner und "die Peterskirche zum Beispiel zwischen gewaltigen Wolkenkratzern, den großen Citykopter-Landeplatz neben den Ruinen der antiken Kaiserpaläste".[93]
Ansonsten spielt die Handlung eher auf dem Mond, der sicherlich auch der interessantere Ort ist. Dort fand am 04.05.1991 die Gründung der Siedlung statt, die später zu Lunar City wurde:[94] "Es gab damals bereits einige kleine Stützpunkte auf dem Mond. Sie hatten keine richtigen Namen, sondern wurden mit Buchstaben und Ziffern bezeichnet. Einer von ihnen lag im Westteil des »Meeres der Ruhe« und hatte im Frühjahr 1991 rund 40 Bewohner, Wissenschaftler und Techniker mit einzelnen Familienangehörigen (…)."[95]
Aktuell befindet sich in der Mondhauptstadt die Weltraumbehörde: "Die Mondhauptstadt liegt im westlichen Teil des »Meeres der Ruhe«. Sie besteht in der Hauptsache aus zwei Dutzend Kuppeln, kleineren und größeren – die zwei größten Kuppeln, »A« und »E« genannt, haben Durchmesser von sechs und fünf Kilometern. Unter diesen Kuppeln gibt es Straßen, Plätze, Häuser, Gärten, Sportanlagen, künstliches Sonnenlicht und künstlichen Regen. Die Stadt hatte 2035 bereits über 26 000 Einwohner und vergrößerte sich rasch (…)."[96] Die Stadt war 2010 schon fertiggestellt.[97] 2034 waren es inzwischen rund 30.000 Einwohner.[98] 2036 erfahren wir: Lunar City wächst jedes Jahr um vier bis fünf Prozent.[99] 2039 sind es dann "über dreißigtausend Menschen".[100]
"Am Orion Square, dem Hauptplatz der Kuppel A, steht ein großes hellrotes Gebäude, das der Weltraumbehörde gehört und vom dem aus unter anderem die Kolonien der Erde auf den Planeten und Monden verwaltet werden."[101] Dort befinden sich die für die Handlung wichtigen Abteilungen 117, 217 und 317.[102] Hier befindet sich auch das siebenstöckige Raumfahrtmuseum.[103]
Der Mond ist die Drehachse für den Raumflug. "Alle großen Raumfluglinien haben hier ihre Direktionen und Ausbildungszentren."[104] Die Raumschiffwerften sind ebenfalls hier angesiedelt.[105]

Der Mars und seine Monde
2004 gibt es dort schon die Siedlung "Mars 2" mit drei Dutzend Bewohnern. Der Münchener Jack Moser eröffnet sein Restaurant.[106] 2010/2011 wurde die große Kuppel gebaut.[107] Von 2016 bis 2020 gab es Forschungsarbeiten in der großen Marswüste.[108] 2026 erwog die Erdregierung ernsthaft, die Siedlung aufzugeben, tat dies aber nicht.[109] 2035 hat Marsilia etwa 5.000 Einwohner.[110]
Der Mars-Mond Phobos war offensichtlich einmal Ziel einer Expedition.[111]

Die Jupiter-Monde
Die großen Jupitermonde sind alle von Menschen besucht worden.[112] So gab es 2018 eine Expedition zum Io.[113] Und "[i]m Winter, Frühjahr und Sommer 2019 wurden insgesamt sechs Landungen auf Io durchgeführt (…)."[114]
Callisto ist zur Handlungszeit von Menschen bewohnt[115], ebenso Ganymed.[116] "Vierzehn Jahre lang – vom Dezember 1999 bis zum September 2013 – war auf Ganymed eine feste Beobachtungsstation. Während der letzten drei Jahre war sie sogar bemannt."[117] 2013 wurde der zurückgelassene Sender auf dem Ganymed durch irgendetwas zerstört.[118] Man geht von Außerirdischen aus, den sogenannten Anderen.[119] Deren Station zerstörte sich selbst 2028.[120]
Spätestens 2016 waren Kallisto [sic], Ganymed und Europa (wieder) besiedelt.[121]
Auf allen Monden befinden sich zumindest "vollautomatisch arbeitende Forschungsstationen".[122]

Die Saturn-Monde
2003 landeten "russische und amerikanische Raumfahrer gemeinsam auf den Saturnmonden"[123]. Der Saturn-Mond Titan ist von Menschen bewohnt[124], Ganymed war Ziel einer Expedition[125], ebenso Enceladus.[126] Rhea ist 2036 angeblich "erst zweimal ganz kurz von Astronauten besucht worden"[127]. Später stellt sich heraus, dass 2032 zwei Rhea-Expeditionen einer Firma durchgeführt worden sind, um illegal an die Erzvorkommen zu gelangen.[128] Auf allen Monden befinden sich zur Handlungszeit der Romane zumindest "vollautomatisch arbeitende Forschungsstationen".[129]

Die Uranus-Monde
Im ersten Viertel des 21. Jahrhunderts gab es eine große Expedition hierhin.[130] Die Landung muss vor 2028 stattgefunden haben.[131] Auch hier auf allen Monden zumindest "vollautomatisch arbeitende Forschungsstationen".[132]

Die Neptun-Monde
Im ersten Viertel des 21. Jahrhunderts gab es eine große Expedition hierhin.[133] Auf dem Neptun-Mond Triton befindet sich eine geheime Basis, die später aufgelöst wird.[134] Das mit den vollautomatischen Forschungsstationen gilt auch hier.[135]

Anmerkung: Fehlende Stationen?
Ein Problem gibt es bei der Zählungen der Stützpunkte auf den Monden der äußeren Planeten: Zu Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun heißt es: "Außerdem gibt es auf insgesamt fünf dieser Monde feste Stützpunkte (…)."[136] Nach der Zählung werden aber nur vier benannt, für Jupiter Callisto, Ganymed und Europa sowie der Titan für den Saturn.

Pluto
Die erste Landung erfolgte 2014[137], die erste Lieferung aus einem Bergwerk auf dem Pluto kommt 2025 auf der Erde an.[138] Bis 2033 stammt mehr als die Hälfte des Weltverbrauchs an gewissen sehr seltenen Metallen vom Pluto, obwohl die Station nur mit zwei Personen bemannt ist.[139]

Die Zeitleiste des Lee Casimir-Kosmos
Bis zur Mondlandung (1942-1969)
1942
Geburt von Bharavi Ramayana in Bengalen/Indien.[140] Seine Geburt in einer indischen Kaste führt dazu, dass er sich aktiv an verschiedenen Widerstandsbewegungen "in gewissen Ländern von Südamerika, Afrika und Asien"[141] beteiligt.
Das wilde halbe Jahrhundert (1969-2019)
22.07.1969
Einen Tag nach der Mondlandung beschließen die Samueliten die Auswanderung nach "Urania".[142]
1981
Oberst Spiridonov verlässt auf seiner Marslandung den Planeten sieben Stunden früher als geplant.[143]
Die nächsten Stationen bei der Eroberung des Sonnensystems waren die Venus und der Jupiter-Mond Ganymed.[144]
1988
Der erste Mensch wird außerhalb der Erde geboren.[145] Es handelt sich dabei um Jim Svoboda.[146]
28.07.1991[147]
Eine amerikanische Expedition sichtet angeblich auf dem Mars ein nicht-menschliches Raumschiff.
1992
Ramayanas Frau stirbt. Er verschwindet und beginnt mit der Vorbereitung für seine Rache.[148]
19.06.1997
Ausrufung der Weltföderation.[149]
12.06.2003
Die Handlungszeit von "Der Geburtstag".[150]
01.10.2003
Die letzten Nationalstaaten (China, Schweiz und Andorra) schließen sich der Weltföderation an.[151]
2004
Jack Moser kommt auf den Mars.[152]
2005
Erste Sequenz der Handlung von "Ubangi River".[153]
2008<br< Handlung von "Neuer Anfang in Nowo Mussorgski"[154]
01.10.2008
Die Weltregierung verlegt ihren Sitz nach Calcutta.[155]
2009
"Gründung" von Lunar City auf dem Mond, zur Handlungszeit fünftgrößte Ansiedlung auf dem Mond mit etwas über 7.000 Einwohnern.[156] Motto der Stadt ist "Orbis Planetarum Decus", "der Stolz des Sonnensystems".[157]
Im Oktober spielt die zweite Sequenz von "Ubangi River".[158]
17.04.2010
Handlungszeit von "Der Tag eines kleinen Jungen"[159]
2011
Ramayana kapert einen Jupiter-Transporter und steuert ihn zum Neptun.[160]
24.04.2012
Handlungsbeginn von "Die neue Engelsburg".[161]
21.11.2013
Auf einem umbenannten Versorgungsflug zur Venus geht Raumfahrzeug YV 388 verschollen.[162] Es wurde von Ramayana gekapert.[163]
13.02.2014
Erste Landung auf dem Pluto.[164] Dabei entsteht der geflügelte Ausspruch vom "irdischen Weltreich Sonnensystem".[165]
Ab 04.05.2015
Handlungszeit des dritten Segments von "Ubangi River". 2017 Handlung von „Willkommen in Tansania“. Oktober/November 2017 Handlungszeit des vierten Segments von „Ubangi River“. 2019 Ende des (später so genannten) „wilden halben Jahrhunderts“ nach der Mondlandung bis zur Inbesitznahme des Sonnensystems“.

Die jüngere Vergangenheit der Zukunft (ab 2020) 09.03.2020 Handlungszeit des letzten Segments von „Ubangi River“. Frühsommer 2027 bis Oktober 2028 Neumann, Brisago, Navratil und Lipski begehen ihre Verbrechen in Sibirien. 2023 Letzte offizielle Sichtung der Vogelmenschen in Südamerika, diese „seien Feinde der Technik und der Maschinen gewesen“. 2024 Erste Roboter-Weltmeisterschaft. 07.09.2028 Beginn der Ereignisse um die „Signale vom Jupitermond“. 20.09.2028 Beginn von „Projekt Ganymed 24“, zur Entschlüsselung der eigenartigen Signale. 02.10.2028 Ende der Karriere von Phil Wonderland, dem größten Unterhaltungsstar der Zukunft. Beginn der Handlung von „Der Glückliche“. 01.12.2028 Start der Expedition in Richtung Ganymed. 19.12.2028 Die Station der Anderen auf dem Ganymed vernichtet sich selbst. 2020 Zweite (?) Austragung der Roboter-Weltmeisterschaft. Oktober 2029 4. Roboter-Weltmeisterschaft 14.05.2030 SMOKY, der Computer der Weltraumbehörde, geht voll in Betrieb. Juni 2030 Handlung von „Der neugierige Herr Taketomi“ 2031 John Joshua Derrick wird Prophet der Samueliten. 22.07.2031 Der Chemie-Nobelpreisträger (2023) Dr. Eliot Bernhard Chalmers verunglückt angeblich tödlich. 28.08.2032 Beginn der Handlung von „Die Hausfrau und der Tyrann“ 16.04.2034 Iris und Casimir lernen sich in Jack Mosers Restaurant kennen. 10.10.2034 Bei einem Essen von Iris und Casimir in Jack Mosers Restaurant lernen sie den Besitzer kennen.

Die Ereignisse um Lee Casimir (ab 2034) 01.11.2034 Erster Arbeitstag von Lee Casimir als Assistent von Quarantotti-Putinas bei der Raumbehörde. Beginn der Ereignisse um den Schwarzen Planeten. Hierbei handelt es sich angeblich um einen Körper, der vier Mal so groß wie der Jupiter ist und in der doppelten Pluto-Entfernung die Sonne umkreist. 2035 Januar bis Juli: Das „Duell mit der Sonne“ (es geht um eine „umgeleitete“ Rohstofflieferung). Die Handlung von „Der Mann vom Neptun“ beginnt im September. Der verschwundene Nobelpreisträger Chalmers taucht (im Kälteschlaf liegend) wieder auf und wird gerettet. 2036 Ende der Ereignisse von „Der Mann vom Saturn“ am 16.04. bei einem Essen von Casimir und Iris in Jack Mosers Restaurant in Marsilia. Die Gefahr durch Atombomben in der Umlaufbahn der Erde konnte abgewendet werden. Beginn von „Unternehmen »Aldebaran«“ im Mai. Lee kann die Auswanderung einer Gruppe von religiösen Eiferern (der Samueliten) unter dem Propheten John Joshua Derrick zum Aldebaran auf den Mars umlenken. Angeblich gibt es 144.000 Samueliten, „doch ist diese Zahl nur symbolisch aufzufassen – zwölf mal zwölftausend. Sicher ist, dass es mindestens 6000 Samueliten gibt, möglicherweise aber sind es viele mehr.“ Ende der Ereignisse war Anfang August mit der Ankunft der Kolonisten auf dem Mars. Die Handlung von „Hopkins und sein Mond“ beginnt im April. Hopkins erwirbt den Saturnmond Rhea, um dort seinen Alterssitz zu bauen. Hopkins und seine Arbeiter verlassen den Mond im Juni, da sie vor angeblichen Außerirdischen die Flucht ergreifen. Heirat von Lee Casimir und Iris McCallum. Lee Casimir gelingt es, hinter den Tätigkeiten auf Rhea ein irdisches Konsortium zu identifizieren, da wegen der reichen Metallvorkommen den Mond illegal ausplündern will und daher die Siedler vertreibt. Nach dem August enden die Ereignisse um Hopkins und seinen Mond. Die Ereignisse um „Die Spur des Roboters“ spielen im Oktober. 2037 Die Handlung von „Es lebe Marsilia“ beginnt. Der Weltpräsident macht sich auf seine alle vier Jahre stattfindende Reise zum Mars. 08.02.2037 Auf dem Mars wird der Weltpräsident mit der Unabhängigkeitserklärung des Mars konfrontiert: „Das Parlament der Marshauptstadt hat vor einer halben Stunde die Unabhängigkeit dieses Planeten mit Mehrheit beschlossen. Mars ist keine Kolonie der Erde mehr, sondern ein freies und unabhängiges Gemeinwesen innerhalb des Sonnensystems. Die Erde hat von dieser Stunde an keine Rechte mehr auf dem Planeten Mars und keine Gewalt über ihn!“ Später stellt sich heraus, dass die vier Rädelsführer für den Umsturz in Wirklichkeit gesuchte Verbrecher sind. Sie werden verhaftet, Jack Moser wird Bürgermeister von Marsilia. „Der weißhaarige Bayer rief den Abgeordneten zu: »Freunde, ich bin doch kein Politiker, sondern ein Gastwirt. Ich muss mich ums Geschäft kümmern, seid also vernünftig. Sechs Monate, ja – aber nicht mehr. Es lebe Marsilia!“ Mit diesen Worten endet die Serie in Buchform. Auch inhaltlich ist damit der Bogen gespannt, denn schon in „Signale vom Jupitermond“ wurde die zukünftige Selbständigkeit des Mars von Jack Moser thematisiert. Juli 2039 Handlungszeit von „Das Mondauto“.

Fazit Es ist schade, dass die Stimme dieses Autoren nach Ärger mit dem Verlag verstummt ist. Man wünscht sich eine Komplettausgabe in einer schönen Edition mit den Originalillustrationen – nicht nur aus nostalgischen Gründen, sondern auch um zu beweisen, dass Robert Brenner mit Lee Casimir sehr wohl einen Platz an der Seite von „Jugendhelden“ wie Mark Brandis oder Perry Rhodan verdient hat. Man darf ja träumen …

Literatur Primärliteratur von Robert Brenner „ATOM im Dienste der Menschheit“, Stuttgart, 1969 „Der Mann vom Neptun“, Stuttgart, 1970 „Der Mann vom Neptun“ (enthält „Duell mit der Sonne“, „Der Mann vom Neptun“ und „Unternehmen »Aldebaran«“), Gütersloh, o.J. „Der schwarze Planet“, Bern, o.J. (1972) „Die Spur des Roboters“, Bern, 1972 „Duell mit der Sonne“, Stuttgart, 1970 „Es lebe Marsilia“, Bern, 1972 „Hopkins und sein Mond“, Bern, 1972 „Signale vom Jupitermond“, Stetten a.F., 1968 „So leben wir morgen“, München Gütersloh Wien, 1972 „Unternehmen »Aldebaran«“, Stuttgart, 1971

Primärliteratur mit Robert Brenner Stegemann, Walter (Hrsg.) „Hoffnung Zukunft“, Gütersloh, 1978

Sekundärliteratur

Alpers, Fuchs, Hahn, Jeschke „Lexikon der Science Fiction Literatur“ (Band 1), München, 1980
  1. Vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Brenner_(Schriftsteller) (23.05.2021)
  2. Die Wikipedia listet kein Todesdatum (vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Brenner_(Schriftsteller); 16.06.2021), ebenso wenig die "Internet Speculative Fiction Database" (www.isfdb.org/cgi-bin/ea.cgi?181930; 16.06.2021)
  3. Alpers et al., S. 211; Buchnamen im Original fett
  4. https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Brenner_(Schriftsteller) (23.05.2021)
  5. "Der Mann vom Neptun" (Einzelband), Rückseite
  6. "Der schwarze Planet", Einband
  7. "Der schwarze Planet", Einband
  8. Siehe "Die Spur des Roboters", S. 19 und "Es lebe Marsilia", S. 20
  9. Vgl. "Die Spur des Roboters", S. 27 und "Es lebe Marsilia", S. 53 und S. 94
  10. Alpers et al., S. 211
  11. https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Brenner_(Schriftsteller) (23.05.2021)
  12. Vgl. "Unternehmen »Aldebaran«", S. 37 und "Signale vom Jupitermond", S. 11
  13. Vgl. "Es lebe Marsilia", S. 129
  14. "Der Mann vom Neptun", S. 9 und "Signale vom Jupitermond", S. 45
  15. In "Das Mondauto" wird er interviewt …
  16. "So leben wir morgen", S. 16 f.
  17. Exemplarisch in "So leben wir morgen", S. 162 f.
  18. "So leben wir morgen", S. 29
  19. In "So leben wir morgen", S. 209-217
  20. Nach "Der Mann vom Neptun", S. 15
  21. "Unternehmen »Aldebaran«", S. 13
  22. "Unternehmen »Aldebaran«", S. 14
  23. Nach "So leben wir morgen", S. 205
  24. Nach "So leben wir morgen", S. 205
  25. "Unternehmen »Aldebaran«", S. 14 f.; Jahr nach "So leben wir morgen", S. 205
  26. Nach "Unternehmen »Aldebaran«", S. 16
  27. Nach "Der schwarze Planet", S. 22 f.
  28. Nach "Duell mit der Sonne", S. 40 f.
  29. Nach "Duell mit der Sonne", S. 80
  30. Nach "Der Mann vom Neptun", S. 20
  31. "Der Mann vom Neptun", S. 39
  32. "Unternehmen »Aldebaran«", S. 12
  33. Vgl. "Unternehmen »Aldebaran«", S. 62
  34. Nach "Unternehmen »Aldebaran«", S. 8
  35. "Unternehmen »Aldebaran«", S. 61
  36. "Der schwarze Planet", S. 31 f.
  37. Nach "Hopkins und sein Mond", S. 89
  38. Nach "So leben wir morgen", S. 202
  39. "So leben wir morgen", S. 204
  40. "So leben wir morgen", S. 204
  41. "So leben wir morgen", S. 204
  42. Nach "Duell mit der Sonne", S. 55
  43. Nach "Der Mann vom Neptun", S. 15 und S. 41
  44. Nach "Unternehmen »Aldebaran«", S. 19 und S. 118
  45. Nach "Unternehmen »Aldebaran«", S. 24
  46. Nach "Hopkins und sein Mond", S. 77 ff.
  47. Nach "Es lebe Marsilia", S. 19
  48. Nach "Duell mit der Sonne", S. 62
  49. "Der Mann vom Neptun", S. 6
  50. Nach "Signale vom Jupitermond", S. 121 ff.
  51. Nach "Unternehmen »Aldebaran«", S. 21
  52. "Signale vom Jupitermond", S. 61
  53. Dies berechnet sich aus der genannten Wählerzahl samt Wahlbeteiligung in "So leben wir morgen", S. 272
  54. "Signale vom Jupitermond", S. 9
  55. "Der schwarze Planet", S. 38
  56. "Unternehmen »Aldebaran«", S. 37
  57. Nach "So leben wir morgen", s. 266 f.
  58. "Der schwarze Planet", S. 16
  59. Nach "Signale vom Jupitermond", S. 87 f.
  60. Nach "Signale vom Jupitermond", S. 87
  61. "Signale vom Jupitermond", S. 87
  62. "Signale vom Jupitermond", S. 87 f.
  63. Nach "Signale vom Jupitermond", S. 62
  64. "Der Mann vom Neptun", S. 9
  65. Nach "Unternehmen »Aldebaran«", S. 12
  66. Nach "So leben wir morgen", S. 92
  67. Nach "So leben wir morgen", S. 184
  68. "Signale vom Jupitermond", S. 42
  69. Nach "Signale vom Jupitermond", S. 45
  70. "Signale vom Jupitermond", S. 21
  71. "Signale vom Jupitermond", S. 9
  72. "Signale vom Jupitermond", S. 97
  73. "Signale vom Jupitermond", S. 98
  74. "Signale vom Jupitermond", S. 154
  75. Nach "Der schwarze Planet", S. 37
  76. Nach "Signale vom Jupitermond", S. 59
  77. Nach "So leben wir morgen", S. 153
  78. Nach "Hopkins und sein Mond", S. 9
  79. Nach "So leben wir morgen", S. 148
  80. "Hopkins und sein Mond", S. 9
  81. "Hopkins und sein Mond", S. 19
  82. Nach "Hopkins und sein Mond", S. 19
  83. "Hopkins und sein Mond", S. 20
  84. "Der schwarze Planet", S. 14
  85. Nach "Die Spur des Roboters", S. 15
  86. "Es lebe Marsilia", S. 109
  87. Nach "Die Spur des Roboters", S. 16
  88. Nach "Unternehmen »Aldebaran«", S. 22
  89. Nach "Die Spur des Roboters", S. 35
  90. "Der schwarze Planet", S. 14
  91. Nach "Duell mit der Sonne", S. 92
  92. Nach "So leben wir morgen", S. 114
  93. "Signale vom Jupitermond", S. 14
  94. Nach "Unternehmen »Aldebaran«", S. 24; anders ist der Widerspruch mit einer späteren Gründung der Stadt unter dem Namen "Lunar City" nicht zu lösen.
  95. "Unternehmen »Aldebaran«", S. 41 f.
  96. "Der Mann vom Neptun", S. 55
  97. Nach "So leben wir morgen", S. 121
  98. Nach "Der schwarze Planet", S. 14
  99. Nach "Die Spur des Roboters", S. 7
  100. "So leben wir morgen", S. 203
  101. "Der Mann vom Neptun", S. 5
  102. Nach "Der Mann vom Neptun", S. 56
  103. Nach "Die Spur des Roboters", S. 10
  104. "Die Spur des Roboters", S. 7
  105. Nach "Die Spur des Roboters", S. 8
  106. Nach "Hopkins und sein Mond", S. 79
  107. Nach "Hopkins und sein Mond", S. 80
  108. Nach "Die Spur des Roboters", S. 111 f.
  109. Nach "Es lebe Marsilia", S. 26
  110. Nach "Der schwarze Planet", S. 14
  111. Das schließe ich aus "Der schwarze Planet", S. 10
  112. Nach "Die Spur des Roboters", S. 19
  113. Nach "Die Spur des Roboters", S. 35
  114. "Die Spur des Roboters", S. 35
  115. Nach "Der Mann vom Neptun", S. 68 und "Der schwarze Planet", S. 15
  116. Nach "Der schwarze Planet", S. 15
  117. "Signale vom Jupitermond", S. 30
  118. Nach "Signale vom Jupitermond", S. 83
  119. Vgl. "Signale vom Jupitermond", S. 104, kursiv im Original
  120. Vgl. "Signale vom Jupitermond", S. 184 f.
  121. Nach "Die Spur des Roboters", S. 35
  122. Nach "Der schwarze Planet", S. 15
  123. Nach "Der schwarze Planet", S. 13
  124. Nach "Der Mann vom Neptun", S. 68 und "Der schwarze Planet", S. 15
  125. "Der schwarze Planet", S. 8
  126. Das schließe ich aus "Der schwarze Planet", S. 10
  127. "Hopkins und sein Mond", S. 24
  128. "Hopkins und sein Mond", S. 127
  129. Nach "Der schwarze Planet", S. 15
  130. "Unternehmen »Aldebaran«", S. 55
  131. Das schließe ich aus "Signale vom Jupitermond", S. 86
  132. Nach "Der schwarze Planet", S. 15
  133. "Unternehmen »Aldebaran«", S. 55
  134. Nach "Der Mann vom Neptun", S. 91 f.
  135. Nach "Der schwarze Planet", S. 15
  136. "Der schwarze Planet", S. 15
  137. "Unternehmen »Aldebaran«", S. 55 und "Der schwarze Planet", S. 11
  138. Nach "Der schwarze Planet", S. 11
  139. Nach "Duell mit der Sonne", S. 11 f.
  140. Nach "Der Mann vom Neptun", S. 120
  141. "Der Mann vom Neptun", S. 122
  142. Nach "Unternehmen »Aldebaran«", S. 33
  143. Nach "Der Mann vom Neptun", S. 9, das widerspricht der Angabe in "Der schwarze Planet", dass die Landung auf dem Mars "eineinhalb Jahrzehnte" nach der Mondlandung stattfindet. ("Der schwarze Planet", S. 8); Major Spirodonov wird in einem Sachartikel in "So leben wir morgen" als zukünftiger Astronaut benannt (ebenda, S. 211).
  144. Nach "Der schwarze Planet", S. 8
  145. "Der schwarze Planet", S. 9
  146. "Signale vom Jupitermond", S. 86
  147. Nach "Duell mit der Sonne", S. 74; Datum nach ebenda, S. 85
  148. "Der Mann vom Neptun", S. 122; passim
  149. Nach "Signale vom Jupitermond", S. 85
  150. In "So leben wir morgen", S. 19 ff.
  151. Nach "Signale vom Jupitermond", S. 57 und S. 86
  152. Nach "Hopkins und sein Mond", S. 78
  153. Vgl. "So leben wir morgen", S. 146
  154. "So leben wir morgen", S. 50 ff.; offensichtlich aus einer anderen Siedlung hervorgegangen, die dann bei der "Stadterhebung" umbenannt wurde.
  155. Nach "Signale vom Jupitermond", S. 57
  156. Nach "Duell mit der Sonne", S. 26
  157. Nach "Duell mit der Sonne", S. 45
  158. Nach "So leben wir morgen", S. 147
  159. Nach "So leben wir morgen", S. 114
  160. "Der Mann vom Neptun", S. 123
  161. Nach "So leben wir morgen", S. 178
  162. "Der Mann vom Neptun", S. 10
  163. Nach "Der Mann vom Neptun", S. 123
  164. Nach "Duell mit der Sonne", S. 10
  165. Das schließe ich aus "Der schwarze Planet", S. 11