Aus Pfuhlen tönen Unkenrufe

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Aus Pfuhlen tönen Unkenrufe
dunkle, alte, düst’re Kunde.
Nachts träum‘ ich des Sleipnirs Hufe,
schau‘ verwirrt in düst’re Runde –
einäugig und stolz erhaben,
starken Stock in seiner Hand,
seh‘ die Banner, kenn‘ die Farben,
doch nie betritt mein Fuß dies Land.

Asgards hohe, hehre Wälle
funkeln hell im Sternenschein,
draußen rauschen Wasserfälle
in das tiefe Nichts hinein.
Reifes Glitzern auf den Schilden,
neblig tropft das Wort vom Mund,
frostgeborene Gebilde
tröpfeln, tut man Worte kund.

Verlegen schau‘ ich in die Reihen,
stumm neigt sich so manches Haupt,
scheinen mir gleich zu verzeihen,
dass mein Traum mich hier erlaubt.
Sehe drauß‘ den Kreis der Wachen,
Wächterfeuer in der Nacht,
von ferne perlt ein leises Lachen,
Helden steh’n hier auf der Wacht.

Schweigend steht die ganze Runde,
da beginnt der Sonnenlauf.
Doch ich weiß die schweigend‘ Kunde
als ich wach zuhause auf.
Denn ich weiß, dass sie dort standen,
weiß, das was ich sah wird sein.
Ich sterb‘ tapfer – jenen Landen
will ich meine Kampfhand leih’n.