Das Jahrhundert der Hexen

Aus hermannritter.de
Wechseln zu: Navigation, Suche

SERGEJ UND MARINA DYACHENKO
DAS JAHRHUNDERT DER HEXEN
VED’MIN VEK (2005)
Übersetzung: Christiane Pöhlmann; Titelbild: Anke Koopmann
Piper 6656; 441 Seiten

Sergej Lukianenko wird auf dem Klappentext zitiert: Voller Ungeduld warte ich auf jeden neuen Dyachenko-Roman. Es geht – wiederum laut Klappentext – um Hexen, um eine apokalyptische Schlacht, um rasante Action und Spannung.
Ich bin ein Vielleser. So widme ich mich voller Freude dem Prolog. Der erste Satz lautet: Das, was er zu tun beabsichtigte, trug schon seit vielen Jahrhunderten den Stempel eines ungeschriebenen Verbots. Ich las den Satz noch einmal und verstand ihn wiederum nicht.
Weiter. Es gibt das trockene, spröde Moos, Tannen sind uralt in ihrem schweren, bodenlangen Gewand. Die unteren Zweige sind zum Teil verdorrt – welcher Teil, bitte? –, und sie zitterten wie schwarze Hände – zittern die anders als weiße Hände? Jetzt kommt das üppige, grüne Moos, das als zauseliger Bart von den Stämmen herab hängt.
Es schwieg der Nebel, der sich den Hang hinunter ins Tal wälzte. Die fernen Berge sind grün, blau und himmelgrau, Glöckchen klimpern zart und silbern.
Ich bin immer noch auf Seite 1. Und mir wird klar, was Lukianenko eigentlich schrieb: Voller Ungeduld warte ich auf jeden neuen Dyachenko-Roman – besonders wenn es kalt ist und der Ofen nicht angeht.