Den Nekassen einen Reim

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Vorrede: In der Geschichtsschreibung der Nekassen heißt es: "Die Dichtkunst der Nekassen wird in den Ländern um die großen Ebenen gerühmt und die Bücher der Dichterin Ylyana Laboschor sollen sogar die Lieblingslektüre der Königin von Tesstora sein." So ist es nur passend, wenn ein Clanthonier zum "Ball des Tsaren" ein Gedicht beisteuert.

Oh hohe Herren / und auch Damen,
höret her, / was ich erträumt:
Hunderte / Nekassen-Nachen,
Stahl und Schild / die Borde säumt.

Stachen in See, / die Wogen zu wagen,
Bugspriete brachen / die schäumende See.
Im Luv da lagen / Vesturgois Wälder,
Geheimnis und Glück, / die lagen im Lee.

Die Bäuche der Barken, / mit Gütern befüllet,
Deichsel an Deichsel / wendige Wagen.
Diese dürfen / ins Land der Verheißung
Kinder und Kisten, / und Hoffnung tragen.

Leinen und Laken, / Wolle und Werg,
Tiegel und Tand, / Reisig und Zunder,
Hartwurst und Hering / im Bottich, in Fässern,
Nähzeug und Schminkzeug, / Pulver und Plunder.
Und diese in denen / der Freiheit Licht flackert
sind zwischen den Planken / beengt, doch beschützt.
Sie tragen in sich / jene Hoffnung nach Heimat
die heldische Herzen / als Nahrung benützt.

Die Bugspriete beugen / die Wellen nach Ydden,
verlassen die Fesseln / der walischen Welt,
neue Welten / wollen sie wagen,
hoffend, dass diese / Hoffnung sie hält.

Boretskis Klinge / wurd’ ihnen Verheißung,
in hohem Bogen / flog sie ins Licht.
Aufrechte Menschen, / die niemals sich beugen,
fürchten die Flamme / der Freiheit nicht.

Vernommen hab’ ich, / der Weite Verlockung,
erklungen in mir / ist das ewige Lied,
vom Volke, dass zum / Erringen der Freiheit
die Heimat verlässt, / und ins Fremde zieht.

Wie gerne würd’ ich / einen Landsegler leiten,
Zagorny-Gesänge / zur Zimbel gern hör’n,
doch kann ich / wegen des Kämmerer-Amtes,
nur euch mit meinen / Gedichten betör’n.

Auf dass Kasoks Odem / für immer euch wehe,
der Götter Segen / ruht auf dem Land.
Dass Freiheit und Frieden, / euch immer Verheißung,
dass der Tsar euch leite / mit glücklicher Hand.

Und nachts, wenn ihr sitzt / an des Feuers Flammen,
und singt jene Lieder, / die rühren den Sinn,
dann schaut in die Glut / und hebt eure Gläser,
und trinket – wie ich – / auf der Nekassen Beginn!