Extended Delling

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Drei Dinge voraus.
Erstens: Das, was nun folgt, ist erklärtermaßen eine mythologische Butterfahrt. Es gibt keine Heizdecken, keine Heiddecken, aber unverbindlich die Möglichkeit, an einer Verkaufsveranstaltung teilzunehmen.
Zweitens: Nicht erst seit "Rashomon" wissen wir, dass nicht nur Schönheit, sondern auch die Wahrheit im Auge des Betrachters liegt. Das hier ist meine Geschichte und ich erlaube mir an einigen Stellen, längere Abläufe zu raffen und Dinge, deren Zusammenspiel mir erst im Rückblick auffiel, in denselben Fokus zu nehmen. Das sind erzählerische Freiheiten, die jenem genommen sind, der ernsthaft behauptet, ausschließlich die Wahrheit zu berichten.
Drittens: Jede Stellungnahme im Rahmen der heidnischen "peer group" wird immer gerne als politische Kampfansage verstanden. Drum sage ich hier einmal, was ich in den letzten Jahren immer auch an der Theke, beim Rauchen oder beim Sumbeln erzählt habe. Viele Menschen, mit denen ich mich früher bis aufs Blut gestritten habe, sind heute hier. Hätte ich 1991 auf einem Thing jemand ermordet und wäre sofort verurteilt worden, wäre ich heute wieder frei. Ich bin nicht willens, eine Wut durch Jahrzehnte zu schüren, die ihre Glut daher bezieht, dass irgendjemand vor vielen Jahren etwas gesagt hat, das mir damals weh getan hat. Das Leben ist zu kurz für solchen Blödsinn.
Und: Ich nehme an dieser Stelle zur Kenntnis, das sich an diesem Wochenende ein Vorstandsmitglied des "Rabenclan" auf der Burg befindet, aber keines des "Eldaring".

Themenwechsel.

"Deute mir das Wunder,
das ich draußen sah
vor Dellings Tor!
Sein Haupt ist
zu Hel gewandt,
doch die Sohlen zum Sonnenschein."
"Das Heidreksrätsel"[1]

"Ich habe Dinge gesehen, die ihr Menschen niemals glauben würdet. Gigantische Schiffe, die brannten, draußen vor der Schulter des Orion. Und ich habe C-Beams gesehen, glitzernd im Dunkeln, nahe dem Tannhäuser Tor. All diese Momente werden verloren sein in der Zeit, so wie Tränen im Regen."
"Blade Runner"[2]

Erstaunlich ist, dass alles, was mir in den letzten 30 Jahren im Heidentum passiert ist, zwischen diesen beiden Extremen beheimatet ist – der "Edda" und einem Science Fiction-Film. Man möge mir verzeihen, wenn der Begriff "Tor" viele der Dinge beschreibt, die ich im Folgenden schildere. Oft sind es Tore, durch die ich geschritten bin – aber oft war ich auch der Tor, der wie ein begossener Pudel erst im Rückblick erkennen kann, wo der Weg eigentlich hinführt, den ich vor vielen Jahren das erste Mal betrat. Meine ganz private "yellow brick road", wenn man das Bild ertragen kann.
Wer im Vorfeld verspricht, dass er etwas über seine persönliche Bekehrung erzählt, der sollte nicht versuchen, sich dann bei der entsprechenden Veranstaltung zu drücken. Zumindest nicht, wenn er seine Glaubwürdigkeit nicht völlig verlieren will.
Trotzdem gilt es die sensible Waage zu halten zwischen persönlich Erlebtem und wissenschaftlich Erschlossenem. Denn es ist genau dieser Grad zwischen Erleben und Erschließen, der im momentanen Asatru der zweiten oder sogar dritten Generation zum Glaubwürdigkeitsproblem wird. Bis vor 50 Jahren gab es keine Gruppierung, welche die moderne Bezeichnung "Asatru" verdient. Ich habe dieses Jahr und dieses Jubiläum nicht ohne Grund gewählt, denn 1966 explodierte das, was später in weiten Teilen zum modernen Heidentum werden sollte: In den USA entstand die "Society for Creative Anachronism" mit vielen Ablegern überall auf der Welt. All das, was später auch im Heidentum münden sollte, war hier angelegt: Rollenspiel, Live-Rollenspiel, Fantasy, Cosplay und so weiter.
Die erste Generation der Asatru konnte noch auf keine Gruppenerfahrungen in der Wahrnehmung von Wesenheiten zurückblicken, deswegen war das Erlebte wichtig für die Begründung von bestimmten Sichtweisen der Mächte und Götter. Erst dadurch, dass die ersten Bücher erschienen, wurde Wissen kodifiziert und bestimmte Sichtweisen der Götter wurden mehr und mehr zu allgemeinen Sichtweisen erhoben.
Erinnern wir uns daran, dass der Odinismus jahrzehntelang eine heidnische Form des Monotheismus zu werden drohte. Oder, dass der "Marvel"-Verlag in seinen Comics mehr nordische Götter mit Namen und Bild darstellen konnte, als eine beliebige nordische Glaubensgemeinschaft, die zumindest in den Anfangsjahren in der Auswahl ihrer Vorbilder sehr eingeschränkt war.
Wenn ich über eine Gottheit spreche, die nicht zum "inner circle" der von Asatru verehrten Figuren gehört, muss ich sowohl Erlebtes als auch Erschlossenes einsetzen, um überhaupt gehört zu werden. Deswegen ist der Delling-Kult in vielen Teilen eine Reise durch mein Erleben und mein Erschließen. Er muss es sein, denn die Verdopplung der Mitgliederzahl und der schlagartige Anstieg der Zahlen ist nur dadurch zu erklären, dass es statt einem Delling-Tru jetzt zwei oder sogar drei oder vier gibt.
Und es ist sicherlich interessant, an diesem Punkt meines Lebens einmal zu reflektieren und zu überlegen, welche Teile des Weges ich alleine gegangen bin und welche nicht.

Ich stamme aus einer stark christlich geprägten Familie. Bis zum Abitur 1984 hatte ich sowohl evangelische als auch katholische Religion als Fach. Ich hatte die "Bibel" mehrmals, das "Buch Mormon", den "Talmud" und den "Koran" mindestens einmal gelesen. In der Schule lernte ich Altgriechisch, was aber an meiner völligen Unfähigkeit zum Erlernen dieser Sprache scheiterte.
Mein erster Studienwunsch war Theologie, was dank verschiedener Umstände scheiterte. Es blieb mir also die Sozialarbeit an einer evangelischen Hochschule.
1987 war ich 22 Jahre alt, Sozialarbeit-Student und absolut das, was man heute als "Nerd" bezeichnen würde – ein junger Christ mit ungefähr einer Millionen Gruppenleiterschulungen und Freizeiten auf dem Buckel, aber gleichzeitig auch ein aktives Mitglied des Science Fiction-Fandoms, das ich mit 15 Jahren 1980 kennengelernt hatte und das mit seitdem nicht wieder los ließ. Die Dinge kamen in Bewegung, ich besuchte erste Cons, trat diversen Gruppierungen bei und im Sommer 1987 war ich Veranstalter des jährlichen Treffens von Deutschlands ältestem Fantasy-Verein. Eigentlich sollte ich nur für eine Gruppe von Betrunkenen den Wächter für ihre Fackeln geben – zumindest war das meine Wahrnehmung im Vorfeld. Ich stolperte aber in ein Wicca-Ritual von drei Coven, die Ort und Zeit nutzten, um gemeinsam zu feiern.
Ich war sprachlos und blieb es einige Tage lang. Hier war ein Erleben, eine Art der Energie, die mir die christliche Kirche nicht vermitteln konnte. Wenige Tage nach dem Ritual bat ich darum, dass man mir das beibringen möge. So war es dann.
Trotzdem blieb ich erst einmal – und sei es nur aus Nostalgie – dem verbunden, was ich als "kindliches Christentum" bezeichnen möchte. Und ich war in den Folgejahren der Kirche noch dankbar, dass sie immer mal wieder für Einnahmen sorgte, wenn ich mit meinem Vortrag zu meiner Diplomarbeit durch Gemeindesäle und Klassenzimmer tourte: "Fantasy-Rollenspiele und Esoterik". Noch Jahrzehnte später haben sich Menschen bei mir bedankt, weil ich ihren besorgten Eltern klar machen konnte, dass es keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen "Dungeons & Dragons", Ziegenficken und Satanismus gibt. Ich bin nicht bereit zu beeiden, dass es im Einzelfall …
Aber ich beschäftigte mich brav mit den ersten Schritten zu dem, was in den folgenden zehn Jahren zu einer kompletten Drittgradausbildung samt Nacktritual und "chanten" wurde. Das ist von dort aus ein Blick in die Zukunft, der mir damals nicht möglich war.
Ob ich mit ganzem Herzen dabei geblieben wäre? Ich weiß es nicht. Doch bevor Wicca nur ein weiterer Teil meiner langen Lese- und Erlebensreise wurde, geschahen in den nächsten zwei Jahren zwei unterschiedliche Dinge. Das erste war, dass wir mit dem Coven als Gruppe dem "Rabenclan" beitraten. Der zweite war, dass ich mich bereit erklärte, meiner Rollenspielgruppe Pizza zu holen. Die Pizza habe ich nie geholt, dafür wurde ich mitsamt dem Auto, in dem ich Beifahrer war, um die Pizza auf dem Schoß heimzufahren, Blechmatsch.
Die Aussichten für meine Gesundung waren nicht gut. Es ging mir nicht besser, nur immer schlechter. Im Folgejahr stand dann die große Operation an, die mich wahlweise das Leben, die Funktion eines Beines, die Funktion des Darmes oder eine beliebige Kombination aus diesen Elementen kosten konnte. Und ich lag – das Schicksal hat Humor – im Marienhospital.
Man mag es mir glauben oder man mag es mir nicht glauben. In dieser Nacht vor der Operation, die über mein weiteres Leben entscheiden sollte, führte ich im Zwölfbettzimmer im Marienhospital ein Gespräch mit einem Mann in einem dunklen Mantel mit Kapuze. Eigentlich geht die Geschichte normalerweise jetzt so weiter, dass mir Odin erschienen sein könnte, der mich dazu aufforderte … Quatsch. Es war jemand, der mit mir sprach, und mir ein Angebot machte. Dieses Angebot umfasste drei Versprechen, die etwas damit zu tun haben, was ich bereit wäre in meinem Leben zu ändern, wenn ich dafür unbeschadet die morgige Operation überstehe. Jetzt könnte erneut die Geschichte abbiegen und ich könnte etwas über Berufung, göttliche Gaben und Magie erzählen. Auch dem ist nicht so. Alle drei Dinge waren im Grunde die Wege zu Entscheidungen, die ich seit Jahren vor mir herschob, und die in dieser Nacht in meiner Verzweiflung virulent wurden. Ich sagte zu, glaubte nicht wirklich daran – und überstand als medizinisches Wunder den nächsten Tag und die nächsten Wochen.
Jahre später, als der Arzt, der mich die ganze Zeit begleitet hatte, in Rente ging, wollte er, dass ich sein letzter Patient bin. Nach diversen Untersuchungen und wunderschönen Ultraschallbilder diverser Organe fragte ich ihn, was er da eigentlich tue.
"Ich suche ihre Seele."
"Und?"
"Keine gefunden."
Er gab mir die Hand und verschwand aus meinem Leben, seiner Praxis und dem Beruf. Ich habe es mir nachher so erklärt, dass er sich so selbst erklären konnte, warum ich noch lebe. Hätte ich die Geschichte nur für mich behalten, dann wäre mir späterer Ärger erspart worden.

Die nächsten Jahre waren mehr als turbulent. Auf der einen Seite war ich gesundheitlich so eingeschränkt, dass ich nicht arbeiten konnte, sondern noch einmal studieren "musste". Diese Jahre gaben mir Zeit, nach meinen Studien über "herkömmliche" Religionen viel von dem zu lesen, was zu Esoterik und Heidentum auf dem Markt war. An der Stelle wäre ein klassisches "Wir hatten ja nichts" angebracht, denn genauso war es. In jenen Jahren zu Beginn des Internets als Massenphänomen war man auf Buchläden und Zeitschriften angewiesen. Der "Rabenclan" war die erste Gruppierung, die clever die Möglichkeiten der modernen Medien nutze.
So gab es bald die ersten E-Mails, die aber den Begriff nicht verdient haben. Denn ohne pfeifende Geräusche und in einer Geschwindigkeit, die heute locker von meinem Handy um ein Vielfaches übertroffen wird, jagten wir Mitteilungen hinaus in das elektronische Limbo.
Das Bonmot, dass der Begriff "organisiertes Heidentum" ein Widerspruch in sich ist, traf auf den "Rabenclan" voll zu. Nach dem Abschluss meines zweiten Studiums nahm ich eine Arbeit in Mannheim an, so dass ich abends genug Zeit hatte, um meine bisherigen Freizeitaktivitäten fortzusetzen. Der "Rabenclan" wiederum suhlte sich in absoluter Verwaltungsunfähigkeit. So wurde ich – nebenbei durch einen wohlvorbereiteten Putsch der nordischen Fraktion innerhalb des Vereins – Geschäftsführer. Die nächsten Monate verbrachte ich erst damit, Menschen, die sich mir nur als "Lorelei", "Morgaine", "Morgana", "Morrigan" oder "Tron" vorstellten zu erklären, dass ich die Überweisungen von Beate Müller leider Morrigan nicht zuordnen könne, ohne zu erfahren, wer wer ist. Nach bitteren Diskussionen über Künstlernamen, Geheimnisverrat und Buchführung gelang es mir, Ordnung in die Unordnung zu bringen – wenig ahnend, dass "Tron" Jahre später in wichtigen drei Minuten meines Lebens erneut zuschlagen sollte.
Der "Rabenclan" beschloss eine höhere Medienpräsenz und Pressesprecher Duke Meyer tanzte also durch die Fernsehprogramme, wo er unter anderem für Jürgen von der Lippe mit dem Besen das Fernsehstudio von negativen Energien reinigen durfte. Leider reinigte er nicht meinen Briefkasten, der in den Folgewochen von Mitgliedsanträgen überschwemmt wurde.
Dazu kam, dass die Öffentlichkeitswirkung des "Rabenclan" zwar ganz gut war, aber das andere heidnische Gruppen sich Mühe gaben, das mit dem Hintern umzureißen, was wir mit den Händen aufgebaut haben. So gab es die schöne SommerUni 1996 in Koblenz, bei der wir uns als geladene Vortragende einer randalierenden AntiFa entgegen sahen. Oder die Ereignisse um den Versuch, in Darmstadt die Scheiben eines Esoterik-Ladens einzuschlagen.
1999 folgte ein Vortrag an der FH Fulda in einer entsprechenden Veranstaltungsreihe. 1999, 2000 und 2001 waren dann die die "Magungen" – Tagungen zum Thema Magie.
Aber egal was man tut, irgendjemand ist es nicht genug. Denn: Man kann sich auch vortrefflich intern streiten. Der Aufbau des "Rabenclan" hatte das ein wenig angelegt – er war eigentlich nicht stabil und hoffte viel zu sehr auf den guten Willen aller Beteiligten. Aber Religion ist immer ein Thema, das im innersten Sein eines Menschen verankert ist. Und so wurde Kritik als Beleidigung empfunden, freiwilliges Arbeiten als Herrschsucht und eine andere Sicht auf das Göttliche wurde nicht anders, sondern falsch.
Mit Macht kommt Verantwortung, mit Verantwortung kommt Kritik. Ich gebe gerne zu, dass das nicht die starke Seite des jungen Hermann Ritter war. Aber was kommen würde, war für mich nicht erkennbar: Ein Massaker. Da es noch lebende Zeitzeugen gibt, will ich mich nicht zu sehr in Details suhlen.
Nach fünf Jahren trat ich als Geschäftsführer ab und wollte eigentlich ein wenig mehr Zeit für mich. Immer noch war meine heidnische Sinnsuche nicht am Ziel angekommen. Mein Wicca-Coven – eigentlich eine schlecht organisierte, kleine Gruppe zur Religion der Zigeuner mit einer sehr autokratischen Oberpriesterin – implodierte, ich wurde von denen aller Würden enthoben. Im "Rabenclan" drohte man mir mit dem Gericht und bedrohte mich öffentlich. Man sagte mir faschistisches Verhalten nach.
Nach einem Vier-Männer-Innenkreis-Ritual mit eigenartigen Folgen – es ging um Tore und Übergänge, was mich im Nachhinein nicht stutzig macht – knallte es bei meiner bis dahin erträglich unbefleckten Reputation als Magier. Magisch war man nun der Ansicht, dass ich seelenlos sei – und zwar glaubten das meine nach-dem-Ritual-Exfreudin, meine ehemalige Wicca-Kreisleiterin (tolles Wort, klingt nach realem Sozialismus) und gefühlt 98 % des Vereins. Das mag aus dem Abstand der Jahrzehnte lustig klingen, schon gar, wenn man sich an die Geschichte mit meiner verschwundenen Seele erinnert. Wenn man aber ein muffiges Umfeld denkt, in dem wirklich auf Jahreshauptversammlungen eine Frau aufsteht und die Mitgliederversammlung darum bittet, mir per Mehrheitsbeschluss zu verbieten, in ihren Träumen aufzutauchen und sie zu pornographischen Handlungen mit mir zu bewegen – und diese Versammlung dann darüber diskutiert, wie sie mit dem Antrag umgeht: Da ist der Punkt gekommen, wo man nur noch zum Tor hinschauen kann um zu sehen, wie die Vernunft nach Hut und Mantel greift, um das Gebäude schnellstmöglichst zu verlassen.
Ich war nicht vernünftig, sondern versandete in endlosen Abwehrschlachten. Diese Auseinandersetzung habe ich verloren.

Die nächsten Jahre verbrachte ich in dem, was ich immer mein "gut beheiztes Erdloch" nannte. Sicherlich hatte das auch körperliche Gründe – nach Jahren der Krankheit, nach Jahren des Ärgers war ich einfach irgendwann "leer". Und diese Leere hatte eine spirituelle Seite: Nach Jahren als willigem Christen, als gläubigem Zigeuner war ich nun das erste Mal in meinem Leben religiös alleine. Und dann wieder doch nicht, weil der Herr aus meiner Nahtoderfahrung mir nicht aus dem Kopf ging. Natürlich habe ich mich der Frage gestellt, ob ich nicht Loki auf den Leim gegangen bin. Das Thema habe ich Jahre später in einem Beitrag für die "Herdfeuer" aufgegriffen.[3] Ich möchte mal so sagen: Er war es nicht. Mein Lebensproblem ist nicht, dass Menschen zu mir sagen, ich hätte sie belogen oder ausgetrickst. Eher ist mein Problem, dass Leute mir sagen, sie hätten nicht geglaubt, dass ich das ernst meine. Bei der "guter Freund – guter Witz"-Alternative biege ich immer noch viel zu oft falsch ab und für Loki fehlt mir jede Form der Wandlungsfähigkeit. Vor vielen Jahren bekam ich mal bei einer Gruppengeistreise gesagt, es wäre langweilig, dass ich als einziger "auf der anderen Seite" genauso aussehe wie hier. Na gut, anders gekleidet, aber ansonsten. Ich empfand das als Lob, alle anderen als Makel.
Die nächsten Jahre versteckte ich mich vor allen äußeren Einwirkungen des organisierten Heidentums. Ab und an ließ ich mich zu einem Ritual in kleiner Runde überreden, traf Menschen auf Feiern wieder und einmal war ich auf einem Maskenball der "Fraternitas Saturni". Das ist eine völlig andere Geschichte, aber auch hier gibt es um die Anwesenheit an eigenartigen Plätzen und Übergänge. Ich hätte gewarnt sein müssen. War ich aber nicht.
Ich lebte fröhlich vor mich hin, tat Dinge und beobachtete die Szene maximal über Umwege, mich selbst aber dafür umso neugieriger. Inzwischen war ich älter und damit ein wenig ruhiger geworden und meine Nabelschau führte dazu, dass ich mehr und mehr dazu kam, mit meinen inneren Dämonen ins Reine zu kommen. Und ich begann wieder meine Sinnsuche, um herauszufinden, was mich seit Jahrzehnten umtrieb, wenn doch andere Menschen mit der Erstwahl ihrer Religion von der Wiege bis zur Bahre glücklich sind.
Eine Rückkehr in den Schoß der christlichen Kirche war ausgeschlossen. Schon seit Jahren musste ich beim Mitsprechen des Glaubensbekenntnisses nach "Ich glaube …" aufhören, weil danach nichts mehr kommt, was ich reinen Gewissens mitsprechen kann. Und dieses "ich glaube" ist ja das "religio", das allen Überlegungen über Vergänglichkeit, Letztendlichkeit und Endlichkeit inne wohnt. Ich war also über Umwege am Kern der Frage angekommen: Wer bin ich und who-the-fuck war der Herr an meinem Krankenbett vor vielen Jahren?

Meine Geschichte mit dem "Eldaring" ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Seine Gründung war mir bekannt – immerhin hatte man sogar in den Seiten der Vereinszeitschrift des "Rabenclan" darüber informiert. Und einige der ersten Mitglieder waren mir bekannt. Großes Interesse … hatte ich nicht.
Dafür wurde ich ab einem gewissen Zeitpunkt penetrant zu den Ostara-Treffen eingeladen. Man würde sich doch freuen, wenn ich mal wieder auftauchen würde. Und irgendwann war meine Neugier so groß, dass ich mich anmeldete.
Der erste Abend war großartig. Stundenlang konnte ich über Hermann Ritter, diese alte Drecksau lästern. Ich erfuhr eine Menge über die Außenwirkung des "Rabenclan" und konnte einige Dinge über mein Leben erfahren, die mir durch das reine leben meines Lebens nicht bekannt waren. Das lief ganz toll bis zum Samstagabend.
Wir erinnern uns an Tron. Ich hatte ihn vergessen. Er mich nicht. Als ich abends dann mit einer netten Lästerrunde in der hintersten Kellerecke saß, stolzierte er die Treppe herunter und eröffnete den Abend mit dem für mich unvergesslichen Satz "Leck mich am Arsch – Hermann Ritter". Nachdem es mir unter Schwierigkeiten gelungen war meiner "peer group" um mich herum klarzumachen, dass der Einsatz von Waffen zu meiner vorzeitigen Tötung jetzt keine konfliktbereinigende Option war, konnte ich den restlichen Abend ganz nett genießen.

Als Frucht meiner vielen Jahre im "beheizten Erdloch" war inzwischen die erste Version meines Magiebuches erschienen. Und mit diesem Buch habe ich eine einzige Lesung gemacht – in Gießen. Der Laden war in der Woche vorher Opfer eines Wasserrohrbruchs, es gab also weder mein Buch noch überhaupt ein trockenes Buch. Die Lesung war von Menschen besucht, die mit mir nachher über mein geheimes Wissen zu "chemtrails" und amerikanischen Geheimstationen in Deutschland reden wollten. Reichsflugscheiben waren kein Thema, aber das lag vielleicht daran, dass ich schon bei den "chemtrails" nicht bereit war, mich in die Sümpfe der Esoterik zu begeben.
Verzweifelt gingen wir abends trinken. Und dann fragte man mich, ob ich nicht erstens Interesse hätte, dem "Eldaring" beizutreten und zweitens Interesse hätte, im Vorstand aktiv zu werden.
Meine Chancen dafür standen gut, immerhin kannte ich mich mit Vereinssatzungen aus und die Satzung des "Eldaring" kam mir entfernt vertraut vor – fast so, als hätte man eine Satzung, die ich für einen anderen Verein geschrieben habe, in weiten Teilen übernommen. Die verantwortlichen Herren leugnen das bis heute.
Ich habe mir redlich Mühe gegeben, nicht aufgenommen zu werden. Mein Aufnahmeantrag vom 31.08.2004 an Alex Jahnke lautete wie folgt:
"Mein Heiden-Führer!
Werter Eldaring-Vorstand!
Liebes Gesindel!
Hiermit beantrage ich in ewiger Treue zu Reich und Eldaring die Mitgliedschaft in euerem Verein, dessen Hauptthema – neben Blut und Boden – sicherlich auch das Lächerlichmachen von Frauen, das Verehren der Scholle und Alkohol sind.
Mein Name ist Hermann Ritter (…). Mein geheimer Machtname soll »Rübenharald« sein.
Ich würde ab morgen eintreten wollen, weil der 01.09. ein heiliges Datum ist, dessen Bedeutung ich euch sicherlich nicht verhehlen muss.
So, ich muss leider fort, meine Siegrunen putzen und meine Göring-Bücher abstauben.
Ich wurde postwendend aufgenommen.
Es kam dann auch zu meiner Präsenz auf Veranstaltungen des "Eldaring". Und natürlich konnte ich mich nicht zurückhalten und musste nach diversen Diskussionen einen Vortrag halten, der konsequent "Von außen gestellte Fragen an die »Edda« hieß".[4] Es ging um viele Fragen, die sich einem aufdrängen, der die "Edda" in den Versionen von Bringsvaerd, Genzmer, Grimm, Häny, Hansen, Hube, Jordan, Neckel, Simrock und Stange durchgearbeitet hatte.
Enthalten war auch ein kurzer Abschnitt über Delling:

Was geschah "vor Dellings Toren"? Immerhin ließ Thjodrörir dort ein Lied ertönen und
"sang Kraft den Asen, den Alben Gewinn, Weisheit Walvater."[5] Zu Delling oder Dellingr[6] heißt es wenig erklärend: "der dritte Gemahl der Nacht, mit der er den Tag gezeugt hat. Der Name assoziiert sich mit »Tagesaufgang«." [7]
Später heißt es: "Dellingr heißt des Tages Vater".[8]
Langt das für einen Schluss dieser Art?
Ist Delling jetzt ein Zeitpunkt ("Tagesaufgang") oder eine Person ("des Tages Vater")? Warum wird Dellingr aufgezählt unter den "Asensöhnen"?[9] Die Deutung von Genzmer, dass "vor Dellings Tor" "vor Tagesanbruch"[10] bedeutet, ist fast zu einfach. Und die Deutung von Delling als "elbisches Wesen" ist auch schwierig.[11] Stange schreibt zu Dellingr:
Der Morgentau, aus dem die Nacht den Tag erschafft.[12]
Danke! Diese Theorie ist an der Darstellung von Delling in „Die Heidreksrätsel“ nicht haltbar. Hier hat Delling Haupt und Sohlen.[13]
Jordan kommentiert wenig hilfreich zu Dellingr:
Dellingr = der Dämmerer.[14]
Die Feststellung, dass es sich bei Delling um einen Kommentator handelt, der zur Fußball-WM mit Netzer gemeinsam im Fernsehen zu sehen war, löst das mythische Problem nicht, ist aber unterhaltsam.

Irgendwie führte das nicht dazu, dass die Asatru mich als "einen der ihren" akzeptierten. Man lachte über meine ketzerischen Fragen, aber eine echte Diskussion löste ich nicht aus. Aber dieser Vortrag war wie viele andere eine Reflektion meines Innenlebens und die Monate, die ich mit der "Edda" – eigentlich mit vielen davon – zugebracht habe, führten natürlich dazu, dass ich mich mit den Inhalten vertraut machte. Das kam mir wenig später zu Gute.
Es kam, wie es kommen musste: Ich wurde 2007 als 2. Vorsitzender vorgeschlagen, um die nötigen Satzungsänderungen beim "Eldaring" hinzubiegen. Im Vorfeld der Wahl gab es eine Menge Ärger – sowohl in Gesprächen und auf Veranstaltungen, als auch im Verteiler. Wenn es einen Quantensprung gibt, den das deutsche Heidentum in den davor liegenden zehn Jahren gemacht hat, dann war es ein neuer Grad an Beschimpfungsgeschwindigkeit, der durch das Internet und die damit verbundenen Kommunikationsformen möglich gemacht wurde.
Ich hatte mich zwar zwei Mal über die "Herdfeuer"-Liste vorgestellt. Geschrieben hatte ich: "Religiös? Uff. Ich habe die Eintrittsunterlagen für den »Eldaring« problemlos unterschrieben, im Frühjahr einen langen Vortrag über die »Edda« gehalten, Bier mit euch getrunken und mit allen diskutiert, die das wollten. Bin ich ein Asatru? Nein. Bin ich naturreligiös? Ja. Bin ich Heide? Ja. Suche ich? Ja. Habe ich es gefunden? Nein. Kann ja noch passieren. Würde mich als Loki-Deuter und Delling-Freund bezeichnen, wenn ich mich schon festlegen muss."[15]
Aber dies schien nicht ausreichend zu sein. Am Vortag der Wahl gab es daher die Möglichkeit, den Kandidaten Fragen zu stellen. Kein Mensch wollte irgendetwas von mir wissen. Als es dann aber "in medias res" ging, kam es zum Gemetzel. Man hatte mit der Erklärung, dass ich kein Asatru bin, einen Gegenkandidaten aufgestellt, der eben Asatru war. Im Publikum waren Leute verteilt, die uns religiöse Fragen stellten. Drei an der Zahl. Die erste Frage war die nach dem Heil – nicht gerade mein Lieblingsthema, was aber eher am Wort als am Begriff hängt. Die dritte Frage war dann die, welchen Göttern ich opfere. Wie schon bei der ersten Frage durfte der Gegenkandidat vor mir antworten – es ging abwechselnd. Und er ließ einen langen Sermon los, wem er wann warum wie viel opfern würde. Meine Antwort war nur "Delling". Wutschnaubend stand der Gegenkandidat auf, beschimpfte mich als nichtwissenden Stümper und gipfelte in der Aussage "Delling ist gar kein Gott".
Kurt Oertel, der Bewahrer, war bis jetzt ruhig geblieben. Aber dann meldete er sich zu Wort und sagte ganz ruhig: "Hermann Ritter hat völlig Recht … Delling ist ein Gott." Die Wahl habe ich gewonnen, der "Eldaring" hat danach einige Mitglieder verloren.
Dass ich mich formal total im Rahmen der Glaubensausübung befand, war egal – Delling stand als Gottheit außerhalb der anerkannten Nomenklatur des deutschen Asatru, war überhaupt nur lächerlich gemeint, konnte es nur sein, denn immerhin hatte ich ihn verwendet, um mir damit einen Vorteil zu verschaffen und wäre er echt, dann hätte er mich sicherlich mit einem Meteoritenhagel an dieser Stelle sofort erschlagen.
Hat er nicht. Und ich gebe zu: Ganz so gradlinig war die Begründung auch nicht. Aber das war das, auf was es hinaus lief. Es gab auf einmal (für mich: schon wieder) eine wahre Lehre, deren Jünger im Besitz einer Wahrheit und Weisheit waren, die mir abging. Sicherlich war einer der Gründe, dass ich wieder einmal von Erschlossenem sprach, wo Erlebtes gefragt war. Aber wie sollte ich ein Leben mit Delling als "Fultrui" (schönes Wort, hier nur eingestreut, um nordischen Kontext zu simulieren) beschreiben, wenn mir selbst nicht klar war, was das eigentlich bedeuten würde?
Aber klar war mir, dass die Antwort echt war. Ich hatte das nicht geübt, nicht üben können. Die Situation an sich war schon grotesk genug, eine Art Heiden-Inquisition mit "Edda"-Umsetzungsfragen im Rahmen einer Mitgliederversammlung. Immerhin hatte es das im "Rabenclan" auch schon gegeben, aber da war es immerhin um erotische Träume gegangen. Jetzt war ich auf ein Niveau herabgesunken, in der man mit Göttern Wahlkampf führte, um damit Mehrheiten hinter der eigenen Fahne zu versammeln. Aber, um in dem Bild zu bleiben: Dellings Fahne ist nicht gefallen. Und ich wurde 2. Vorsitzender.

Natürlich musste ich liefern, was meine Überlegungen zu Delling betraf. Ich hielt auf dem Thing einen Vortrag – der Beitrag ist dann sogar im "Heidnischen Jahrbuch" erschienen. Ich habe versucht, ein paar der Kernthesen hier wiederzugeben, ohne den Artikel zu wiederholen.

1. Die Anrufung einer Gottheit erzeugt eine beidseitige Bindung.
2. Die Anrufung einer Gruppe von Göttern kann dazu führen, dass man Aspekte vereint, die nicht zu vereinen sind.
3. Die meisten nordischen Götter sind in ihrer jetzigen Form das Ergebnis von Rekonstruktionen.
4. Es gibt in der "Edda" diverse Verweise auf Delling, so in der "Vafthrudnismal", den "Zaubersprüchen", im "Heidreksrätsel", in der "Gylfaginning", im "Fiölsvinnsmal".
5. Delling ist der Vater des Tages, ein männlicher Ase.
6. Delling gehört entfernt zur Familie von Thor.
7. Es gibt einen Ort vor Dellings Toren.
8. Delling gehört zu einer Gruppe von Gottheiten, die mit den Gestirnen verbunden sind.
9. Delling ist mit Übergängen verbunden. Dazu gehören nicht nur die Dämmerung, sondern auch der Übergang vom Wach-Sein zum Schlaf.
10. Delling schließt schön die Lücke der Frage, wie Odin seinen Ring von Baldur zurück erhielt – als Gott der Übergänge ist der Tod auch "nur" ein Übergang.
11. Mit einem Gott, der an Übergängen steht, kann ich mich beruflich identifizieren.

Aus diesem Vortrag stammt nebenbei ein Teil, der später für viele zum kompletten Innenleben des Delling-Kultes wurde: Die Butter. In meinem Vortrag hieß es als achte Forderung (von heidnisch exakten neun):

Einrichtung von Schulspeisungen mit Butterbroten für heidnische Kindern. Da gibt es auch gleich einen Kultgegenstand zum Frühstück, die Butter, denn bei Schütte heißt es im "Dänischen Heidentum":
"Norwegische Bauern im Lande der 24stündigen Nacht streichen Butter dort auf, wo die ersten Sonnenstrahlen zur Frühjahrszeit in ihre Wohnstuben dringen."[16]
Wir sehen hier eine Gleichstellung gelbe Butter = goldene Scheibe = Sonne.[17] Und schon sind wir wieder bei Delling. Jedes Mal wenn Mütter ihren Kindern morgens ein Schulbrot schmieren, denken sie eigentlich an Delling und hoffen, dass er die Kinder schützt. Delling ist anwesend im Ritus des Schulbutterbrotes, der sich über Jahrhunderte in unserer Kultur wiederspiegelt ... wir sollten nur bewusst an seine Bedeutung denken.

Weiterhin hatte ich damals ein paar Forderungen gestellt, die leider nicht alle realisiert werden konnten. Weder wurden Dillingen oder Dillenburg umbenannt, noch wurde Jon Dillinger Volksheld. Aber das Delling-Merchandising geht weiter voran. Und ich träume immer noch von einem T-Shirt mit der Häny-Übersetzung aus den Zaubersprüchen:
"Vor Dellings Toren –
Kraft raunte er den Asen zu
und Glück den Alben
Dem Odin Verstand.""[18]
Und noch etwas geschah, das ich damals nicht einordnen konnte. Nachdem ich vom Thing heim kam, auf dem ich meinen Vortrag gehalten hatte, kaufte ich am Montag den "Spiegel". Was durfte ich dort lesen? "Delling erhält den Grimme-Preis", überreicht durch Roger Willemsen.[19]
Ich hielt es für einen Zufall; sicherlich, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass Delling durch den "Spiegel" mit mir kommuniziert. Obwohl ich hätte damals sicherlich eine Menge Geld machen können, wenn ich die Chuzpe besessen hätte, das auszunützen. Ein Gott, der sich mit Übergängen beschäftigt. Der hinter dem Spiegel lebt. Der in mir einen wortmächtigen Vertreter auf Erden gefunden hat. Ein neuer Kult um eine wenig bekannte heidnische Gottheit, die Menschen, die über sie Vorträge halten, Antwort-Hinweise über Massenmedien schickt. Der nächste, logische Schritt wären dann Stimmen, die aus dem Fernseher zu mir sprechen. So als ob mitten in "Bonanza" der Vater Cartwright die Brecht’sche vierte Wand durchbricht und mich direkt anspricht. "Hey, Hermann, das mit Delling hast du echt super hingekriegt. Howdy."
An diesen Stellen ist es dann immer von Vorteil, wenn man einem Beruf nachgeht, der gewisse Grundlagen von Psychologie enthält. Vielleicht bin ich auch nur der zwanzigste Versuch von Delling, mit der Menschheit zu kommunizieren – die Kandidaten 1 bis 19 befinden sich heute in Vollzeitpflegeeinrichtungen, wo ihnen der Sabber vom Mundwinkel gewischt werden muss, nachdem sie "Delling spricht zu mir" intoniert haben.

Meine Wahrnehmung konnte ich später durch Quellenstudium untermauern – nicht die Wahrnehmung, dass Delling mich anspricht, aber die Feststellung, dass man sich Zeit lassen muss, bevor man eine Entscheidung fällt, wem man warum wohin folgt. Die ganze Geschichte des "Eldaring" begann nämlich genau so. In "Herdfeuer 2" aus dem Jahr 2003 steht im Artikel "Der alte Glaube" von Kveldulfr Hagan Gundarsson: "Warte zumindest solange, bis du einige Erfahrung mit einzelnen Gottheiten hast oder einen intensiven spirituellen Ruf zu einer Gottheit verspürst, bevor du dich einer speziellen Schutzgottheit widmest – viele durchaus Erfahrene tun das niemals!"
Mir ist noch nicht ganz klar, wo die "durchaus Erfahrenen" sich verstecken. Aber wenn ich Kveldulfr Hagan Gundarsson heißen würde, dann wäre ich sicherlich schon alleine durch die Namenswahl ein prädestinierter Erfahrener. Mit meinem Rübenharald konnte ich dagegen nur noch weitflächig abkacken.

Wenden wir uns wieder einem sicheren Terrain zu: Der Wissenschaft. Die ganze Delling-Rekonstruktion drohte aber daran zu scheitern, dass ich wenig Quellen liefern konnte. Ein kleiner Exkurs sei daher hier den Runen gewidmet. Denn so viel habe ich bei Asatrus gelernt: Ohne einen Absatz über Runen ist der beste Vortrag nur Makulatur.
In "Runenkunde (4. Auflage)" von Klaus Düwel findet sich kein Hinweis auf Delling. Viele Dinge ließen sich natürlich verwenden (allein die Frage, ob eine dem Delling geweihte Runeninschrift nicht prinzipiell – der Sonnenbahn folgend – von einer Seite zur anderen Seite gehen muss (also ohne die Pflugwende "boustrophedon"[20]), aber leider … keine Dokumente.
Bei McKinnell heißt es: "Runeninschriften können uns nur zufällige Blicke auf die Götter und andere Mächte verschaffen, die in der germanischen Welt in der ersten Hälfte des ersten Jahrtausends nach Christus verehrt wurden. Götter wurden im Älteren Furthark selten genannt, und fast alle Hinweise auf andere Mächte sind reine Vermutungen."[21]
In einer Kultur, in der es fast keine Runensteine mit Götternamen gibt, ist Delling nur über die Verwendung der Götternamen aus seiner Familie oder immerhin innerhalb der Begriffsgruppe wie Dag, Dall oder Heimdall belegt. Schütte schreibt: "Aber hinter ihnen entnehmen wir die reine Idee von Lichterscheinungen: Dall erzeugt Dag, das Tagesgrauen erzeugt den Tag."[22]

Die wissenschaftliche Karriere im Hause Ritter lief das Heidentum betreffend eher suboptimal. Mein offensichtlich von Delling nicht geliebtes Buch war inzwischen vom Verlag eingestampft worden. Wer ein Exemplar von "Naturspiritualität heute" besitzt, der möge es als Trophäe behalten. Ich hätte niemals zugestimmt, dass das Werk einen Titel trägt, den man als "NS heute" abkürzen könnte. Aber die Druckfahnen kamen am Tag nach dem Tode meines Vaters, und ich habe das Werk einfach durchgewunken. Es geschieht mir nur Recht, dass der Verlag 75 % der Auflage später vernichtet hat.
Aber es gelang mir, mit deutlich höherer Auflage Werbung für Asatru zu machen. Nachdem ich bisher in allen meinen Veröffentlichungen zu "Perry Rhodan" Anspielungen auf Heiden untergebracht habe und Kurt Oertel mehrere Male grausig zu Tode brachte, gelang mir mit "Perry Rhodan Action 31" aus dem Jahre 2009 ein Coup. Auf den ersten Seiten lernt man das Raumschiff "Thors Hammer" kennen, in deren Zentrale Major Peters mit seiner ersten Offizierin Dappert in den Kampf fliegt. Gewürdigt hat das natürlich wieder einmal keine Sau – außer meinen Vorstandskollegen, die ihre Rolle als Zentralenbesatzung würdig ausspielten. Im Roman.

Aber mich lockte immer noch der Stachel, die Frage mit mir, Delling und dem ganzen Rest zu klären. Weiterhin habe ich zum Thema "Delling" publiziert – nicht nur über den Butterkult und seine Auswirkungen, sondern auch mit Liedern und Gedichten. 2010 langte es für folgenden Schüttelreim als erste Strophe:

Suchst du starke Streiter,
ist er die falsche Wahl.
Suchst du rote Reiter,
ist er die falsche Wahl.
Keine Schwerter, keine Beile,
keine Rosse, die in Eile,
keine achtbeinigen Pferde, deren Hufe trommeln Erde."[23]

Aber ich hatte ja noch etwas gut, was das Einflechten von religiösen und magischen Fragen in offizielle Vereinsveranstaltungen betrifft. Ich habe aber aus weisen Überlegungen heraus darauf verzichtet, irgendein Mitglied des aktuellen Vorstands zu beschuldigen, mir erotische Träume zu schicken. Aber ich habe im offiziellen Protokoll der Mitgliederversammlung 2012 des "Eldaring" ein Gedicht untergebracht:

"Nur der, der nicht mehr steht zur Wahl,
der kann sich gern blamieren,
der drückt sich um den Amtsbericht,
will Reime dedizieren.

Ihr wähltet mich in hartem Kampf –
Ein Hilfsgott musst mich retten –
des Streites Wogen wogten hoch,
der Bewahrer tat sie glätten.

Ich habe vor fünf Jahren euch
Gemeinnützigkeit versprochen;
Und jetzt – obwohl kein Asatru –
Das Wort auch nicht gebrochen.

Doch nun ist dieses Ziel erreicht,
der Narr kann endlich geh’n.
Wir werden uns – so Delling will –
Am Feuer wieder seh’n.""[24]

2012 war ich nicht mehr im Vorstand des "Eldaring", aus der Ostara-Orga ausgestiegen und wieder einmal an dem Punkt, wo ich mich meinen Bücherstapeln hätte widmen können. Außerdem hätte ich Kinder auf meinem Bauch geschaukelt und Pfeife geraucht, während ich der andächtig lauschenden heidnischen Jugend von meinen Großtaten im Gipskrieg erzählte.
Leider oder zum Glück war dem nicht so. Ich stieg nach Ostara 2013 wieder in die Ostara-Orga ein. Auch hierzu gab es einen Kommentar von Delling, der zeitgleich erschien – aber gefunden habe ich ihn leider erst in den Vorarbeiten zu diesem Vortrag. Im Comic "Asgard" von Xavier Dorison und Ralph Meyer (Zeichnungen), auf Deutsch bei Splitter erschienen, gibt es folgenden Text: "Frigg, Balder, Delling, macht, dass er zurückkehrt …"[25]
Naja, man kann nicht alles haben.

Die Idee, ab 2015 Ostara als eine zehnjährige Reise durch die 9 Welten der nordischen Mythologie zu gestalten führte mich wieder auf Feld 1 meiner nun inzwischen mehrere Jahrzehnte umfassenden Reise zurück. Mit zwei Fünfjahresreisen plante ich ungefähr gleich wie Captain Kirk für seine "Enterprise", nur dass wir uns statt einer zwei solcher Zeitstrecken vorgenommen hatten.
Wieder ging es um Übergänge, um Tore, um Reisen – und die Frage, was hinter der jeweils letzten Grenze liegt. "Das unentdeckte Land … die Zukunft". Shakespeare und damit wieder als Zitat "Star Trek", wenn auch als auf klingonisch zitierter Shakespeare. Langsam kam ich zu der Erkenntnis, dass meine zufällige Wahl von Delling keine zufällige Wahl von Delling war. Sondern dass der Tor durch ein Tor geschritten war – nun, auch bei den Grals-Rittern gibt es einen tumben Tor, der am Ende des Grals teilhaftig wird. Die Hoffnung stirbt auch hier zuletzt.
Aber es wäre nicht vorbei, wenn Delling nicht einen wahrscheinlich letzten Versuch gestartet hätte, mit mir zu kommunizieren. Als ich 2014 eines Morgens zum Bäcker ging, präsentierte die "Bild"-Zeitung eine fette Schlagzeile auf Seite 1 – "Delling: Ehe aus".[26] Ich vertraute auf Delling, kaufte die Brötchen, schmierte daheim die dem Delling geweihte Butter auf das Brötchen – und vormittags kam mit der Post das Schreiben vom Gericht, das meine Ehe geschieden war. "Delling: Ehe aus". Wen sollte es da überraschen, dass mich diese Information vor eine schwierige Entscheidung stellte. Nämlich nicht die Frage, ob es Delling gibt und ob er mit mir kommuniziert – sondern die Frage, ob ich willens bin, die Zahl der Delling-Tru zu erhöhen, wenn es bis jetzt doch so ist, dass bei zwei Delling-Anhängern Delling selbst immer noch über die "Bild"-Zeitung kommunizieren kann, wenn er einen bestimmten Anhänger erreichen will.

Ich hatte dann für mich entschieden, mich nicht länger gegen Delling zu wehren. Es war sowieso sinnlos, warum sollte ich es dann weiterhin versuchen. Und so prasselten die Hinweise auf "ihn" ihn immer kürzerer Taktung auf mich ein.
Da gab es den "Anker", zu dem man mir den Link zuspielte. Das ist der "Gemeindebrief der Evangelischen Kirchengemeinde Delling", Delling 16 in 51515 Kürten.
Dann wurde ich gefragt, warum Delling nicht im "Ritualbuch" des "Eldaring" enthalten sei. In der ersten Version des Ritualbuches von 2014 musste man wahrscheinlich noch faröisch mit leicht isländischem Akzept sprechen, um abgedruckt zu werden. Also wartete ich ab. Dann kam ein Aufruf, etwas für eine zweite Auflage beizusteuern. Ich wartete bis 23.55 Uhr nachts und sandte dann – fünf Minuten vor Einsendeschluss – meinen Beitrag ab. Natürlich konnte dann niemand mehr etwas dagegen unternehmen. Und das erste Mal seit Jahrhunderten war ein Delling-Ritual einer breiten Öffentlichkeit bekannt gemacht worden.
Dort heißt es nun:

Die mystische Verbindung, die man eingeht, wenn man sich Delling mit all seinem Wesen nähert, ist enger als jene, von der andere berichten, die sich anderen Göttern verpflichten. Da die Zahl der Delling-Anhänger gering, ihre Wirkungsmacht aber sehr groß ist, hat das Delling-Ritual hier Aufnahme gefunden.
Wer meint, die Ausführung des Rituals sei zu profan, der sei daran erinnert, dass ein Ritual auch immer in den Lebensalltag integrierbar sein muss, um in Zeiten von religiöser Vielfalt eine Religionsausübung zu erlauben, die praktikabel und kompatibel ist. Dazu kommt, dass die verschwindend geringe Anzahl von Delling-Anhängern (noch) dazu zwingt, Rituale alleine durchzuführen. Erst wenn die für die nächsten Jahre zu erwartende massive Ent-Christianisierung dazu führt, dass Delling-Rituale in Sportstadien stattfinden können, erwarte ich hier eine Änderung im Ritualverhalten.
Und: Delling ist kein werbender Gott, Delling ist kein wütender Gott, Delling ist kein weinender Gott.

Das klingt schon einmal zielführend. Wenn man jetzt noch weiß, dass es inhaltlich um Marmeladenbrötchen ging, dann kann man Ermessen, wie hoch der spirituelle "Boost" war, den Delling dadurch erhielt.
Selbst wenn nicht jeder, der das Ritual vollzog, an Delling glaubt – gibt es in Deutschland nicht Millionen mehr Delling-Rituale mit Marmeladenbrötchen am Samstagmorgen als Sumbelrunden oder Blotveranstaltungen?
Und Butter ist natürlich weiterhin ein super Transportmittel für ein Ritual. Wer mir nicht glauben mag, der kann ja mal vor seinem inneren Auge den Vergleich berechnen, wie viele Deutsche täglich Met trinken oder täglich Butter essen. Und Butter ist ein tolles Thema für Diskussionen – besonders, wenn es um die Frage geht, warum Süßrahmbutter dem Delling zuerst geweiht ist.
Man erlaube mir einen kurzen Exkurs:

Sauerrahmbutter wird aus mikrobiell gesäuerter Milch, Sahne oder Molkensahne hergestellt. Mit Hilfe von spezifischen Milchsäurebakterien (mesophiler Säurewecker) entstehen Aromastoffe (...), die der Sauerrahmbutter den typischen Geschmack verleihen. Der Säuregrad darf den pH-Wert von 5,1 nicht unterschreiten.
Mildgesäuerte Butter ist Süßrahmbutter, in die nach der Reifung Milchsäurebakterienkulturen oder Milchsäure eingeknetet werden. Als Mildgesäuerte Butter wird eine Butter bezeichnet, deren Säuregrad mehr als pH 5,1 und weniger als pH 6,4 beträgt.
Süßrahmbutter kann aus Milch, Rahm oder Molkerahm hergestellt werden. Im Gegensatz zur Sauerrahmbutter wird sie ohne den Zusatz von Milchsäurebakterien hergestellt. Ihr Geschmack ist frisch-sahnig und mild. Der Säuregrad darf nicht unter dem pH-Wert von 6,4 liegen. Sie eignet sich ausgezeichnet, um Saucen aufzumontieren, da sie beim Erhitzen nicht so schnell ausflockt wie Sauerrahmbutter und den Saucen gut Bindung gibt.

Das war jetzt wichtig, denn es hat etwas mit Ostara zu tun. Seit Jahren gibt es nämlich zu Ostara ein gut verstecktes, doppeltes Delling-Ritual. Einmal sorge ich als Mitveranstalter immer dafür, dass ein Sonderbutterangebot dazu gebucht wird. Die Mitarbeiter vor Ort schmunzeln wahrscheinlich ein wenig, aber ich erkläre es immer mit "religiösen Gründen". Und so doof das klingen mag: Ich halte das Ankommen von Heidentum in profanen Umständen für einen der wichtigsten Schritte bei der Etablierung eines ernstzunehmenden Polytheismus in Deutschland. Und damit meine ich nicht die Einführung von Asatru als Staatsreligion, sondern ein Nebeneinander-Her und gegenseitiges Akzeptieren von unterschiedlichen Religionsgemeinschaften, die sich auf einen bestimmten ethischen Wertekanon geeinigt haben.
Und Butter bietet wiederum Raum, unauffällig weitere Dinge einzubauen – Butterblume aus "Die Braut des Prinzen", Butterkekse, das Unterbuttern und "Butter bei die Fische". Gegen Feinde kann man die Buttersäure einsetzen, während der Ritualtext "Von der Milch zur Butter …" eher ungeeignet ist.
Ich versprach zwei Bezüge zu Ostara. Der zweite ist der Briefwechsel, den ich zu jedem Ostara führe. Nicht nur, dass das Anmeldeformular folgenden Passus enthält:

Ich erkenne diese Teilnahmebedingungen an, preise Delling mindestens ein Mal für dieses Ostara-Angebot und melde mich hiermit zu der Veranstaltung an. Es gelten beigefügte AGB.

Alleine damit toppe ich mit 170 angemeldeten Personen für dieses Wochenende alle anderen nordischen Götter.
Der andere Hinweis ist der, dass ich immer kleine Rätsel in den Anmeldebestätigungen versteckt habe. Die eigenartigen Zeichen am Briefrand waren nämlich keine eigenartigen Zeichen ohne Sinn, sondern Schriftzeichen. Und wenn man sie enträtselte, dann bekam man einen Satz heraus: "Magie nur mit den Händen". Der Gewinn für dieses Rätsel, das nie ausgeschrieben oder erklärt war und von dem außer mir kein Sterblicher wusste, war eine DVD von "Der Rabe" mit Vincent Price. Jener großartige Film, aus dem das Zitat "Magie nur mit den Händen" stammt. Nach Jahren, in denen ich das immer wieder gemacht habe, bekam ich eine E-Mail mit der Frage, ob da vielleicht ein Rätsel verborgen sei und ob der Text vielleicht so und so hieße.
Ich brauche nicht lügen: Die Zusendung kam von der anderen, selbst-bezichtigten Delling-Tru. Jetzt mal ehrlich: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gott, den es nicht gibt, innerhalb des deutschen Asatru nur die Personen anzieht, die sich mit bestimmten Fragestellungen beschäftigen, Rätsel mögen und die dann noch über irgendwelche geheimnisvollen Tätigkeiten Dellings immer wieder miteinander in Kontakt gebracht werden?
Ich halte die Wahrscheinlichkeit für zumindest sehr gering, wenn nicht sogar für Null.

Es gibt gar keine Devotionalien zu kaufen. Ich habe der Form halber zehn Exemplare der zweiten Version meines Buches mit gebracht, aber das ist nur der Versuch darüber hinwegzutäuschen, dass ich Heizdecken für einen Butterkult unpassend finde.
Es gibt gar keine letztendlichen Antworten über Gottheiten. Wenn wir es nur schaffen würden, jeden nach seiner Facon glücklich werden zu lassen, dann wäre dem Heidentum gedient. Aber dieser unselige Missionierungsdrang, diese penetrante Rechthaberei, das sind doch alles Dinge, die wir an den Zeugen Jehovas hassen, wenn sie uns in der Innenstadt ansprechen und über Gott sprechen wollen. Aber die Zeugen Jehovas sind immer geduscht und passend angezogen, was ich nicht von allen Gesprächspartnern sagen kann, die mir etwas über ihre solitären Erweckungserlebnisse berichten wollten. Delling hat sich ihnen heute durch einen Herren Anfang 50 in Jackett und Hemd präsentiert, und sei es nur, weil ich mit solchen Dingen spielen kann, da es dem Delling wohlgefällig ist, so etwas zu tun. Die Verpackung ist egal, so lange man sich selbst innen treu bleibt. "Don’t judge a book by it’s cover", um einen Klassiker zu zitieren.
Es gibt keine Wächter. Nirgends. Wir müssen nur lernen, mutig und kreativ mit den Werkzeugen umzugehen, die uns der Mythos gibt. Natürlich löse ich kein religiöses Erweckungserlebnis in einer Küchenmitarbeiterin aus, wenn ich Butter bestelle. Aber ich äußere einen heidnischen Wunsch und sorge dafür, dass er im Hier und Jetzt und nicht hinter Vorhängen oder in geheimen Hainen umgesetzt wird.
Und: Dieser Vortrag ist mir im Schreiben schwerer gefallen als viele andere Dinge, die ich vorher gemacht habe. Sicherlich, weil es im Kern um mich und mein Verhältnis zum Göttlichen ging.

Schließen möchte ich, wie ich begonnen habe - so wie der Sonnenball rollt und den Tageskreis an den Himmel zeichnet um dann das Nachtmeer zu durchziehen, so spiele ich hier die Schlange Ouroboros:

"Deute mir das Wunder,
das ich draußen sah
vor Dellings Tor!
Sein Haupt ist
zu Hel gewandt,
doch die Sohlen zum Sonnenschein."

Vielen Dank!

Literatur

  • Genzmer, Felix "Die Edda. Götterdichtung, Spruchweisheit und Heldengesänge der Germanen" (Enthält ohne Nennung Vorwort und Anhang von Kurt Schier sowie einige einführende Texte von Andreas Heusler), Kreuzlingen/München, 2006
  • Häny, Arthur "Die Edda – Götter- und Heldenlieder der Germanen". Aus dem Altnordischen übertragen, mit Anmerkungen und einem Nachwort versehen von Arthur Häny, Zürich (Manesse Verlag), 4. Auflage 1992
  • McKinnell, John, Rudolf Simek & Klaus Düwel "Runes, Magic and Religion", Wien, 2004
  • Schütte, Gudmund "Dänisches Heidentum", Hamburg, 2006 (Reprint der Ausgabe von 1923)



  1. Genzmer, S. 157 f.
  2. https://de.wikipedia.org/wiki/Tannh%C3%A4user_Tor; 11.04.2016
  3. "Loki, Loki, shining bright" in "Herdfeuer 7" (2005) und „Damhain Alla 35“ (2015)
  4. "Von außen gestellte Fragen an die Edda", in Junker und Kliemannel (Hrsg.) "Heidnisches Jahrbuch 2008" (2008) und "Herdfeuer 25" (2009)
  5. "Die Zauberlieder" (Delling [b], S. 174)
  6. bei Simrock (im "Vafthrudnismal" [Simrock, S. 34])
  7. "Spruchdichtung: Zaubersprüche" (Häny [a], S. 70), Anmerkungen Häny (Häny [a], S. 551); dito in "Havamal – Odins Runenlied" (Simrock, S. 67)
  8. "Vafthrudnismal" (Simrock, S. 34)
  9. "Fiölsvinnsmal" (Simrock, S. 117 f.)
  10. "Einleitung" (Genzmer [a], S. 22)
  11. Anmerkung Genzmer (Genzmer [b], S. 165)
  12. Stange, S. 397
  13. "Die Heidreksrätsel" (Genzmer [b], S. 155 und S. 157)
  14. "Anmerkungen" (Jordan, S. 412)
  15. HR, E-Mail an herdfeuer, 14.07.2007
  16. Schütte, S. 72
  17. nach Schütte, S. 73
  18. Häny, S. 70
  19. www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/grimme-preise-2000-roger-willemsen-ehrte-netzer-und-delling-a-69469.html (13.04.2016)
  20. Vgl. Düwel, S. 8 f.
  21. McKinnell el al., S. 45 ("Runic inscriptions can give us only occasional glimpses of the gods and other powers who were venerated in the Germanic-speaking world in the first half of the first millennium after Christ. Gods are rarely named in the Older Futhark, and nearly all the possible references to Other World powers are highly conjectural."; Übersetzung HR).
  22. Schütte, S 73
  23. Lied, 2010 in "Homo Magi"
  24. Zitiert nach "Rundschreiben 1/2013"
  25. "Asgard", S. 85
  26. www.bild.de/bild-plus/sport/fussball/gerhard-delling/ehe-aus-trennung-von-frau-isabelle-nach-11-jahren-38955816,var=x,view=conversionToLogin.bild.html (13.04.2016)