Gehe in Dich – und erzähle, was du angetroffen hast

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Schlaraffen hört!

Heute von einem Thema der Sippung zu sprechen, würde dem Thron als Gestalter der Thematik mehr Achtung entgegenbringen, als er es verdient hat. Denn das Thema fordert zu einer physikalischen Unmöglichkeit auf, während es noch dazu die anwesenden Sassen beleidigt und versteckt dazu auffordert, heute hier überhaupt nicht zu fexen.
Sollte jemand der anwesenden Sassen jetzt schon das Gefühl haben, meiner Fexung inhaltlich nicht mehr folgen zu können, so verzichte ich jetzt wegen der nahenden Feiertage darauf, ihnen den Wechsel in ein regional nahe liegendes, aber geistig bei weitem nicht so anspruchsvolles Reych vorzuschlagen. Ich weise aus gegebenem Anlass darauf hin, dass mein Hinweis eben auf physikalischen Grundlagen Begriffe wie "regional nahe liegend" sehr wohl auf die "Große Goldgrube" in Südafrika in Relation zur Entfernung der Erde vom Sirius hinweisen könnte und nicht auf angeblich naheliegende, nur im Gehirn des Hörers stattfindende Assoziationen zu Reychen beim Verweis auf mangelnde geistige Gaben.
Zurück zum Thema. Beginnen wir mit meiner Beweisführung.
Erstens: "Gehe in Dich". Das ist eine physikalische Unmöglichkeit, wie sie im Buche steht. "Geh doch zur Porta" oder "Gehe in die Burg", das ist umsetzbar. Aber "Gehe in Dich" ist der Versuch in einer verunglückten sprachlichen Analogie zum Wortetanz der Waldorfschüler etwas auszudrücken, was vielleicht "spüre in dich hinein" oder ähnliches weicheiiges Salbadern umschreibt, ohne dabei eine Gefühlsregung verbalisieren zu müssen. "Gehe in Dich" ist echt doof formuliert, aber für einen Schlaraffen ist es gefühlt vertraut, ist doch die Grundregel beim Besuch einer Sippung wie heute immer gefangen im Zweiklang der Aussage "Gehe in Dich – Ehe in mich".
Zweitens: Die Beleidigung der anwesenden Sassen ist schwerer zu definieren, weil sie nur als gelungene Sinn-Subtraktion aus dem ursprünglichen Satz an Bedeutung gewinnt. Hier ist weniger weniger und nicht weniger mehr, oder gar mehr mehr oder mal mehr, mal weniger. Wenn das Thema ohne Abzug wäre, dann hieße es in etwa "Gehe in Dich, komme zu uns zurück – und erzähle, was Du angetroffen hast". Erst in dieser ursprünglichen Vollform erkennt man, was dem Satz als Sippungsthema fehlt – der Wunsch an den Fexer zur Wiederkehr in die Welt, nachdem er einmal im Ich war. Dort ist man alleine mit sich im Ich und denkt an Dich, doch fext man allein. Ein Himmelfahrtskommando in das Selbst, ohne Rückfahrtkarte zum Anderen. Eine Nabelschau, bei der man sich den Nabel von Innen anschauen muss.
Drittens: Der Verzicht auf die Fexung. Man wird hier aufgefordert, über das zu sprechen, was man in sich selbst antrifft. Es wird sprachlich darauf verzichtet, die Prozesshaftigkeit der Reise zu beschreiben. Kein "und erzähle, wie es dir ergangen ist" oder ein einfaches "und erzähle, wie es gewesen ist". Nein, es geht nur darum, jene wenigen Fälle von fortgeschrittener Geistesverwirrung zu dokumentieren, die tatsächlich in sich hinein gehen und dort etwas antreffen.
Und genau hier stellt sich die Frage, ob der Thron an sprechende Tiere, kommunizierende Möbel oder schreibendes Gemüse glaubt. Es heißt nämlich ausdrücklich nicht "wen du angetroffen hast", sondern "was du angetroffen hast". Dieses sächliche "Was" mutiert hier zu einer Beleidiung für alle Sassen, die mehr als eine Person in ihrem Körper beherbergen – und hier meine ich ausdrücklich mental, bevor vereinzelte Sassen ihren Rittermantel aufknöpfen, um damit zu dokumentieren, dass sie nur dick und nicht zu zweit sind. Aber auch das will ich eigentlich gar nicht wissen. Die abschätzende Vorbereitung von Worten wie "angetroffen", das Fehlen eines kleinen, heilenden Wortes wie "darüber" beim "und erzähle", die sprachliche Präzision, mit der dieses Thema sowohl eingerittene Sassen als auch langjährige Fexer beleidigt … unfassbar.
Gehe in dich – und erzähle, was Du angetroffen hast. Eher werde ich Porta-Sasse! Was in mir drin ist, das geht niemanden von euch etwas an. Mein Inneres gehört mir, verbleibt in meinem Besitz, solange ich noch Manns genug bin, es zu verteidigen gegen jene, die gerne probierend in mich hinein suchen wollten, um herauszufinden, wo er schlummert, der diamantharte, schlaraffische Kern, der in meinem Inneren sitzt und gleißend in tausend Farben dafür sorgt, dass aus dem eher unscheinbaren Sassen einer echten Praga-Tochter – ich weiß nicht, ob ich das heute Abend schon einmal erwähnt habe, deswegen wollte ich es an dieser Stelle eher unverbindlich in Erinnerung rufen – also, der aus dem eher unscheinbaren Sassen einer echten Praga-Tochter nicht nur einen über die Grenzen Bielefelds hinaus bekannten Junkermeister macht, sondern ebenfalls jemand, dessen Inneres innen und dessen Äußeres außen bleibt.
Aber wir sind Schlaraffen, daher lege wir keinen Wert auf Äußerlichkeiten. "Beurteile ein Buch nicht nach seinem Titelbild". Oder um den Satz so zurückzubilden, wie er Thron das verstümmelte Sippungsthema heute bildete, in dem er einen nachvollziehbaren Satz ver-thronte: So wird aus "Beurteile ein Buch nicht nach seinem Titelbild" das schöne Sippungsthema "Der Geschriebene nie richte ohne dass jemand geschaut haben tut auf Bilderdings."
Ich rechne fest mit dem Auftauchen des Satzes als Sippungsthema 160/161. Man gönnt sich ja sonst nichts.

Lulu!