Humor ist die Waffe des Überlegenen

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Schlaraffen hört,

wenn Humor die Waffe des Überlegenen ist, so stellt sich die Frage, ob sich das erst nach dem Kampf klärt, oder ob man zu Beginn einer Auseinandersetzung automatisch gewinnt, wenn man humoristisch an ein Thema herangeht.
Ich vermute, dass es sich hier um eine eindeutige Nachher-Auslese handelt. Wenn der Verlierer lustig war, aber verliert, so definiert der Sieger nachher die Regeln der Humorkritik entsprechend um, damit hier die Geschichte so umgeschrieben wird, dass die im Eingangssatz genannten Parameter weiterhin greifen.
Vielleicht war Theben voll mit Komödianten und die Azteken hatten bunt geschminkte Tanzgruppen, bei deren Anblick die Konquistadoren heulend vor Erheiterung zusammenbrachen. Die Katharer schmetterten den Inquisitoren tiefsinnige Limericks voll humoristischer Tragweite entgegen, ohne dass dies Erfolg hatte.
Der Sieger schreibt die Geschichte. Und so enthält das "Wehe den Besiegten" auch eine traurige Träne, wenn wir an die mit Humor förmlich elektrisch aufgeladene "Arcadia" in Prag denken, die trotz ihrer Witz-Frequenz und Spaß-Dichte von der "Schlaraffia" vom Feld gefegt wurde.
Aber im Krieg und beim Humor hat man keine Freunde und die geheime Geschichte der "Schlaraffia" ist voll von humoristischen Opfern, die man auf dem Altar der Erheiterung bringen musste, um dem Uhu jene Opferdichte an Humor darbringen zu können, die er braucht, um weiterhin frei zu fliegen.
Der goldene Ball behält seine Farbe, auch wenn er im Blut der Opfer getunkt wird. Wahrscheinlich ist das für alle Beteiligten gut so.

Lulu!