Magira – Die Welt des Spielers

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Roman (HC), 368 Seiten, 6 Illus, 2 Karten, 29,80 DM im HJ Bernt Verlag (Hansjoachim Bernt Verlag, Postfach 22 01 22, 56544 Neuwied)

Hugh Walker alias Hubert Startßl ist seit vielen vielen Jahren ein stehender Begriff in der deutschen Horror- udn Fantasyliteratur. Hubert Straßl hatte 1967 im Alter von 26 Jahren seine erste professionelle Veröffentlichugn, der im Laufe der letzten drei Jahrzehnte viele weitere gefolgt sind. Neben seiner Tätigkeit als Autwor war (und ist) er als Übersetzer und Herausgeber tätig. Sein Hauptwerk ist jedoch der achtbändige Zyklus um die Welt "Magira".
Der "Magira"-Zyklus basiert auf der Simulation der Welt "Magira" durch den 1966 von Straßl mit E. Lukschandl gegründeten Fantasyverein "Follow" (Fellowship of the Lords of the Lands of Wonder). 1968 begann die Simulation der Geschichte der Welt durch das "Ewige Spiel" (EWS) genannte Simulationsspiel. Die erste "Magira"-Geschichte (natürlich aus der Feder Walkers) erschien scho 1967 unter dem Titel "Die Faust der Gisha" im Fantasy-Magazin "Pioneer of Wonder" Nummer 27.
Ab 1974 erschien der "Magira"-Zyklus in der Terra Fantasy-Reihe mit acht Romanen und einer Novelle. In der neuen Terra Fantasy-Reihe erschienen dann nur drei Bänder einer überarbeiteten Auflage, die für eine Gesamtausgabe gedacht war. Diese Reihe wurde leider vom Verlag eingestellt, bevor alle Bände erscheinen konnten. Doch mit dem neuen Band liegt von dieser auf drei große Bände konzipierten Ausgabe nun endlich Band eins vor.
Walker schafft esn, den Leser in den Bann zu schlagen. Seine Themen sind die Magie, dargestellt durch das Werk der finsteren und übermenschlichen Mythanen, und die Frage um Beweisbarkeit und Überprüfbarkeit der Realität. "Magira" wird von den Spielern geschaffen - haben diese die volle Kontrolle über die Welt? Oder ist es nicht doch so, dass es Mächte gibt, die wiederum neben den Spielern wirken?
Und was geschieht mit den Menschen, die erfahren müssen, dass sie nur Spielfiguren sind. Verlieren sie den Glauben an das Schicksal, oder werfen sie sich mit voller Gewalt gegen die Wesen, die sie zu lenken versuchen? Der Held Frankarie ist eine Ausnahme. Er ist ein Mythen-Former; er ist ein Mensch, der in beiden Welten leben kann.
Frankari nickte zustimmend. "Der alte Priester wusste viel über die Welt, über Meere und Länder, von den eisigen Zinnen Yggrgards bis zu den Pyramiden des Adlers in Huascar. Aber von Taphan, das an diese Wälder grenzt, wusste er nur den Namen. Und ich will Euch sagen, warum das so ist. Weil nichts darüber in der Schrift über die Welt steht. Außer dem Namen ist noch nichts erdacht worden. Eines Tages, wenn ich zurückkehre, werde ich vielleicht aufschreiben, dass Stämme von kriegerischen Frauen dort leben. Dann wird es jeder wissen." (Seite 54)
Der Roman ist gut erzählte Fantasy mit tiefsinnigen Geadnken - eine kürzere und prägnantere Beschreibung fällt mir nicht ein. Und was soll man über Walker selber sagen? Man kann ihn nur selbst zitieren:
"Du bist ein seltsamer Kauz. Ich nehme an, dass Hugh dich ausgedacht hat. Er hat ein gutes Gespür für Figuren. Wir werden gut miteinander auskommen." (Seite 253). Dieser Ausage kann ich mich nur völlig anschließen.
Die Aufmachung ist nebenbei - abgesehen vom farblich etwas verunglückten Cover - hervorragend. Die Illustrationen von Helmut Pesch sind - wie immer - erstklassig.
Fazit: Kaufen.