Rede zur Junkererhebung

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Schlaraffen hört!
Bürger! Freunde! Sassen!
Natürlich sind wir, bin ich von Rührung fast übermannt und natürlich ist meine Kehle wie zugeschnürt – aber ich will trotzdem ein paar Worte verlieren, und sei es nur, weil man es von uns erwartet.
Es ist nun fast genau zwei Jahrungen her, dass ich als Knappe in die Schlaraffia aufgenommen wurde. Ich habe weder meine Besuche als Pilger und Prüfling je bereut, noch habe ich die Jahre als Knappe bereuen müssen. An dieser Stelle möchten wir – das heißt der ehemalige Knappe 313 und der ehemalige Knappe 312 – unseren Paten danken, Ritter Trimm-Trab und Ritter Unwucht, die sich große Mühe gegeben haben, uns Beiden die profane Schlacke vom Körper zu waschen und uns in gute Schlaraffen zu verwandeln. Dass ihnen das noch nicht ganz gelungen ist merkt man daran, dass wir heute keine Ritter geworden sind, sondern erst Junker. Also liegt noch einige Arbeit vor ihnen und vor uns.
Zurück zum Thema. Wir haben es nicht bereut. Schlaraffia gibt uns Freude, Unterhaltung, Freundschaft und immer wieder die Möglichkeit, vor einem dankbaren Publikum selbst etwas zum Besten zu geben oder Fexungen zu lauschen, die uns mal unterhalten, mal anregen, einen Schritt neben das zu tun, was das profane Leben normalerweise für einen bereithält.
Ich gebe genauso ehrlich zu, dass ich hier nicht stehen würde, wenn es den ehemaligen Knappen 313 nicht gäbe. Meine ersten Wochen in Schlaraffia waren … eigenartig. Neben einer Abgleichung von Humorkonzepten und ersten Lehren darüber, wie ich mit meiner Art umzugehen habe und man mit meiner Art umzugehen habe war es der Knappe 313, der immer wieder bereit war, mit in die Niederungen des Blödsinns hinabzusteigen und aus den Tiefen der Humor-Bergwerke neue Gemmen an das Licht der schlaraffischen Öffentlichkeit zu fördern. Dafür danke ich ihm. Und ich möchte der Junkertafel und den Junkermeistern für ihren Langmut danken, der immer und immer wieder nicht an mir abprallte, auch wenn das manchmal so ausgesehen haben mag. Ich empfinde es als hilfreich, wenn man mir manchmal freundlich in meinen kleinen Hintern tritt.
Nachdem die erste Stufe der schlaraffischen Vortragskunst gemeistert war – ich erinnere mich an viele aufmunternde "gut, aber langsamer!" oder "gut, aber kürzer!" – fühlte ich mich in der Lage, mehr von dem zu präsentieren, was sich zwischen meinen nicht gerade kleinen Ohren befindet.
Dankesreden sollen kurz sein. Wir freuen uns auf die vor uns liegenden Jahre an der Junkertafel und geloben, uns natürlich um jene zu kümmern, die nach uns kamen – wie sich jene um uns gekümmert haben, die vor uns kamen.
An dieser Stelle also noch einmal mein, nein unser erklärter Dank für Langmut und Vertrauen des Reyches dahingehend, dass wir vielleicht in unseren Fexungen nicht immer gut sind, es aber immer gut meinen. Das "gut gemeint" ist für manchen das Gegenteil von "gut gemacht", aber ohne ein gelobtes "gut gemeint" wird dieses nie zu einem "gut gemacht".
Immer denke ich an meine große Hoffnung: In diesem Reych kann Jeder Gleichen!
Lulu!